Friday, June 18, 2010

Ganz besondere Erkenntnisse

Beim Verbessern einer Klausur sieht man ja normalerweise die gleichen paar Fehler immer und immer wieder. Nur manchmal taucht plötzlich ein Fehler auf, der einem ein leises (oder auch lautes) "Häh?!?" entlockt, gefolgt von "Wie um Himmels Willen kann man denn auf sowas kommen?!?". (Wer mich kennt, weiß, dass mir durchaus bewusst ist, dass Satzzeichen keine Rudeltiere sind. Man benötigt hier wirklich drei, um auszudrücken, wie vollkommen perplex man über manche "Lösungen" ist.)

Wie zum Beispiel im folgenden Fall, wo die Lösung einer homogenen Differentialgleichung gesucht war, und doch jeder weiß, dass die (fast) immer die Form "Konstante mal e hoch irgendwas" haben:



'R'? Wie um alles in der Welt kommt man hier auf 'R'?

Aber wie so oft im Leben, die Erklärung findet sich, wenn man nur ein wenig wartet. Und dann einige Blätter später im Stapel auf eine etwas schlampig geschriebene Arbeit trifft, in der zum Beispiel Folgendes steht:


Und die Moral von der Geschicht: Abschreiben, wenn man nicht einmal den leisesten Tau hat, lohnt sich nicht. Amüsiert aber die Korrektoren.

lG Birgit

P.S.: In die gleiche Kategorie fällt eine Klausur aus lang vergangenen Tagen, als ein Student sein "ln(x+3)" derart unsauber geschrieben hatte, dass der rechte Sitznachbar es als "h(x+3)" und der linke als "4(x+3)" abgeschrieben hat.

Und dann war da noch die Hausübung, bei der eigentlich nur die Konstante r vorkam, weswegen ein Student es nicht für notwendig befunden hatte, ausreichend sauber zu schreiben, dass man wirklich erkennen könnte, ob es sich gerade um ein r, ein n oder doch vielleicht ein v handelt -- was gar kein Problem gewesen wäre, hätte nicht eine Studienkollegin die Hausübung in wunderschönster Reinschrift abgeschrieben, dabei aber nur die Hälfte der r als sauber geschriebene r abgemalt, und die andere Hälfte in ebenso schöner Schrift als v.

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