Tuesday, April 21, 2009

tz tz

Es gibt tatsächlich ein (gar nicht unhäufiges) deutsches Wort, das "tztz" enthält. :) (Gratulation an den/die/das erste/n, der/die/das es findet und als Kommentar schickt. ;) )

lG Birgit

Friday, April 17, 2009

Osterbrauchtum in der Mittelsteiermark -- Ostersonntag

Am Ostersonntag schließlich werden Geschenke im Garten oder Haus versteckt und anschließend wieder gesucht. Für Kinder lautet die offizielle Begründung, dass der Osterhase die Sachen versteckt oder verloren hat. Für den Rest geht es um die Freude an den verzweifelten Gesichtern der anderen. ("So, ich hab alle gefunden." -- "Glaubst du? Also ich glaube, du musst noch mindestens zwei finden." -- "Aber wo soll denn noch was sein, ich hab doch schon überall nachgeschaut!" -- "Denk ich nicht. Eines von deinen Geschenken seh ich sogar von hier aus...")

Wieviel geschenkt wird ist übrigens von Familie zu Familie sehr verschieden. Die einen beschränken sich auf Eier und Süßigkeiten, bei den anderen ist Weihnachten harmlos im Vergleich.

lG Birgit

Wednesday, April 15, 2009

Spam mal von der anderen Seite

Da will man nichtsahnend eine e-mail und als attachment ein Bild verschicken, und was passiert?

"There was an error sending your message: Failed to send data [SMTP: Invalid response code received from server (code: 554, response: 5.7.1 SPAM: this message was identified as SPAM by the following tests: MIME_QP_LONG_LINE, RDNS_NONE, SARE_GIF_ATTACH, SARE_SUB_ENC_UTF8, SB_GIF_AND_NO_URIS, SHORT_HELO_AND_INLINE_IMAGE, TVD_FW_GRAPHIC_NAME_LONG - please check the contents and retry)]"

lG Birgit

Monday, April 13, 2009

Osterbrauchtum in der Mittelsteiermark -- Karsamstag

Erster großer Programmpunkt des Tages ist die Fleischweihe. Dafür werden verschiedene Lebensmittel in einen Korb gepackt. Auf jeden Fall dabei sein muss Geselchtes (= Osterfleisch), Osterbrot, (gefärbte) Eier, Salz und Kren. Der Korb wird dann in die Kirche getragen zur Fleischweihe und dort (meist) nach vorne zum Altar gestellt. Die Uhrzeit ist dabei sehr unterschiedlich, da Fleischweihen an sehr vielen Orten abgehalten werden und die meisten Priester deshalb -- wegen Priestermangel und dergleichen Sorgen -- von 09:00 bis 16:00 non-stop unterwegs sind und alle 30 Minuten in einer anderen Kirche die besagte Weihe zelebrieren.

Entsprechend kurz gehalten ist diese dann auch. Ein paar einleitende Worte, dann ein paar Worte über die Speisen und ein paar Weihwasserspritzer über die Körbe, einige Fürbitten, und gehet hin in Frieden. Je nach Sinn für Humor des Priesters sind die 10 Minuten zwischen Beginn und Schluss manchmal recht lustig. Mein Favorit ist nach wie vor derjenige, der in Zeiten kircheninterner Krisen vor ein paar Jahren betont hat: "Herr, segne den Kren. Also, den Kreen, nicht den Krenn."

So oder so, nach überstandener Fleischweihe ist die Fastenzeit dann offiziell vorbei, und man kehrt mit dem Korb heim um zu schlemmen. (Ja, auch meinem Gefühl nach etwas zu früh, weil sich zwischen Freitag 15:00 und Samstag keine drei Tage ausgehen, nicht einmal bei gutmütiger Zählung des "am dritten Tage auferstanden". Mit gutmütiger Zählung wäre Freitag der erste Tag, Samstag der zweite und Sonntag der dritte. Allerdings neigen Christen und insbesondere Österreicher ja dazu, alles schon am Vorabend zu feiern, und aus Vorabend ist halt irgendwann Vorvormittag geworden.)

Zweiter Programmpunkt des Tages ist dann (falls man nicht in Graz wohnt) das Osterfeuer, das nebst einem geselligen Zusammenkommen auch eine gute Gelegenheit ist, die Gartenabfälle eines ganzen Jahres zu entsorgen. Als weitere Unterhaltungsfaktoren (nebst dem Spektakel für Hobbypyromanen) kann man dann je nach Präferenz noch Würstel und Steckerlbrot über dem Feuer braten, oder versuchen, mit Anlauf über den brennenden Haufen zu springen. (Letzteres gilt insbesondere bei männlichen Jugendlichen zwischen 15 und 25 als beliebte Mutprobe und erfreut die Notärzte.)

Angezündet wird das Feuer meist nach Sonnenuntergang. Einerseits, weil es im Dunkeln besser ausschaut und dann auch weithin sichtbar ist -- in hügeligeren Gegenden ist es durchaus möglich, vom eigenen Garten aus ein Dutzend andere Osterfeuer zu sehen --, andererseits weil es Nachbarn von der dummen Idee abhält, wegen übermäßiger Rauchentwicklung die Polizei zu rufen.

lG Birgit

Saturday, April 11, 2009

Osterbrauchtum in der Mittelsteiermark -- Karfreitag

Wieder ein "strenger" Fasttag. Um 15:00 Uhr gibt es eine Schweigeminute, und normalerweise irgendwann im Laufe des Tages Fisch. Keine weiteren Vorkommnisse, außer eventuell das Färben der Ostereier.

lG Birgit

Thursday, April 9, 2009

Osterbrauchtum in der Mittelsteiermark -- Gründonnerstag

Ungeachtet des eigentlichen Wortursprunges wird am Gründonnerstag Grünes gegessen: Spinat, Erbsen, Bohnen, Blattsalat, Brokkoli, Kohlsprossen, grüner Spargel, ... Ansonsten ist es ein "strenger" Fasttag (was so viel heißt wie "kein Fleisch", also lachhaft für jeden Vegetarier oder gar Veganer).

lG Birgit

Osterbrauchtum in der Mittelsteiermark -- Palmsonntag

Vielleicht interessiert sich ja der eine oder die andere dafür, wie in der Mittelsteiermark Ostern gefeiert wird. (Graz ist dabei explizit ausgenommen, da dort vielleicht einiges etwas anders ist. Keine Ahnung. War zu Ostern nie dort.)

Am Vormittag, in den meisten Gegenden um 09:00 oder 10:00, versammelt sich der Großteil der Einwohner des Ortes mit Palmbuschen am Hauptplatz. Der Pfarrer marschiert mit dem gesamten Aufgebot an MinistrantInnen ein. Dann werden die Palmzweige geweiht (je nach Motivation des Pfarrers geht er dazu mit dem Weihwasser herum oder spritzt es nur symbolisch vom Podest aus in ein paar Richtungen in die Menge) und die dazupassende Bibelstelle verlesen, also wahlweise Joh 12:12-16, Lk 19:28-38, Mk 11:1-10 oder Mt 21:1-9. Außerdem gibt's ein oder zwei Lieder von einem mehr oder weniger falsch singenden Kinderchor.

Insgesamt dauert das Ganze vielleicht 20 oder 30 Minuten. Die ganz motivierten Leute gehen danach noch mit in die Kirche zum normalen Sonntagsgottesdienst. Allerdings sind das zum Glück nicht bei weitem alle, sonst wäre die Kirche zu klein. ("Wenn alle hineingehen, gehen nicht alle hinein. Aber wenn nicht alle hineingehen, gehen alle hinein.") Die nicht ganz so motivierten gehen nur mit bis zu den Grillhendl-Verkäufern vor der Kirche. (Es gibt vermutlich kaum was Besseres für den Umsatz als einen ganzen Hauptplatz voller Leute, die eine halbe Stunde lang während der gesamten Palmweihe den Duft von Grillhendln in der Nase haben.)

Zuhause angekommen werden dann noch die Palmbuschen aus dem Vorjahr entsorgt (beispielsweise auf dem Haufen fürs Osterfeuer) und die neuen hinter dem irgendwo über der Eingangstür oder in der Zimmerecke hängenden Kreuz platziert.

lG Birgit

Thursday, April 2, 2009

15 TU-Graz-Studenten und ein unschuldiger XO

Hier ein Gedankenprotokoll für diejenigen, die den Spaß nach dem gestrigen GADI-Vortrag über OLPC versäumt haben.

Die Personen:
* A, B, C, ... -- etwa 15 Studenten
* XO -- ein Opfer (http://en.wikipedia.org/wiki/OLPC_XO-1)
* Christoph Derndorfer -- Abgesandter des österreichischen OLPC-Teams
* Prof. Maurer

Erste Szene:

Der Hörsaal i13, nach der GADI-Vorlesung. Alle Studenten bis auf etwa 15 haben den Saal bereits verlassen. Am rechten Rand der achten Bankreihe steht der zur Ansicht durchgegebene XO. Die Studenten sammeln sich langsam um den Laptop. Professor Maurer, Christoph Derndorfer und Martin Ebner stehen derweil noch an der Tafel beisammen und diskutieren.

A zeichnet mit dem Sugar-Zeichenprogramm.

B: Darf ich auch mal probieren?
C: Kannst du bitte einmal auf schwarzweiß-Bildschirm umstellen? Ich würd das gern sehen.
D: Ja, ich auch.

B löst A an der Tastatur ab. E steht auf der anderen Seite und dreht den Bildschirm zu sich um.

E: Tschuldige, wollt das nur kurz sehen.
B: Macht nix, ich will eh nur die Tastatur ausprobieren.

F greift dazwischen und experimentiert mit dem Touchpad.

C: Soweit ich weiß, ist nur das mittlere ein Touchpad, und für die beiden Flächen links und rechts braucht man einen Stift.
G: Hat er einen Stift?
D: Lässt sich herausfinden.

D fängt an, den XO hochzuheben und nach allen Seiten zu drehen auf der Suche nach einem eingebauten Stift, während B immer noch auf der Tastatur herumtippt und F auf dem Touchpad. Nach erfolgloser Suche wird der XO wieder auf den Tisch gestellt und der Bildschirm zurechtgedreht.

E: Nein, ein Stift wär doch nicht robust genug... Der geht ja bestimmt verloren.
H: Zeigt's einmal das Betriebssystem her...

F öffnet ein Labyrinth-Spiel. C fängt an, mit den Pfeiltasten eine Kugel auf dem Bildschirm durch das Labyrinth zu steuern. D will die Game Buttons am Bildschirm ausprobieren. Eine zweite Spielerfigur erscheint auf dem Bildschirm. C spielt normal weiter, während D recht unsanft auf die Knöpfe am Bildschirm hämmert, um ihn zu überholen.

E: Habt ihr jetzt schon auf schwarzweiß umgestellt?
B: Wir haben noch nicht herausgefunden, wie.

A, B, E, F und G fangen gleichzeitig an, alle Tasten auf der Tastatur und alle Knöpfe am restlichen Gerät zu drücken, wenig erfolgreich. H dreht unterdessen wieder den Bildschirm um.

E: Vielleicht muss man es umklappen, um es auf EBook-Modus zu stellen.

E dreht den Bildschirm nach hinten und klappt ihn zu, mit dem Display nach oben. Das Bild ist nach wie vor farbig.

B: Nein, macht ja nicht viel Sinn, man will ja vielleicht auch einmal bei Sonnenlicht tippen...

C klappt wieder auf.

H: Muss doch irgendwie gehen...

Diesmal probieren gleich sieben oder acht Studenten gleichzeitig alle verfügbaren Tasten aus. Nach etwa zwei Minuten geben die meisten für den Moment auf.

G: Und wer testet jetzt, ob das Ding wirklich so robust ist, wie behauptet wird?

E hebt den Laptop auf, scheinbar um ihn aus der Nähe anzuschauen, und lässt ihn plötzlich aus 30cm Höhe wieder auf den Tisch knallen. Der XO läuft unberührt weiter.

G (überrascht): Du tust das wirklich!
F: Darf ich mal?

F nimmt den Laptop, dreht ihn um und nimmt den Akku heraus.

E: Heeey, der war doch noch nicht heruntergefahren!
F (entschuldigend): Ich will doch nur sehen, wie lang er zum Hochfahren braucht.

F setzt den Akku wieder ein und drückt auf den Einschaltknopf. Der XO fängt an, Linux zu booten.

C: Brrr, da werden sich die Kinder freuen, wenn sie Linux im Konsolenmodus booten sehen...
XO: Hello children of the world!
D: Da ist ja ein SD-Card-Reader! Aber wie steckt man da die Karte hinein?

D betrachtet den Laptop von allen Seiten. Der SD-Card-Einschub ist an der Unterkante des Bildschirmes und damit per se nicht mit einer SD-Karte zugänglich, wenn der Bildschirm normal aufgeklappt ist.

B: Moment, das ist ganz einfach.

B nimmt den Laptop, dreht den Bildschirm um und legt den XO im EBook-Mode wieder zusammen.

B: So, und jetzt... Achso, hoppla. Doch nicht so.
E: Darf ich mal?

E dreht den Bildschirm im 90°-Winkel zur Originalrichtung, und neigt den gedrehten Bildschirm mit sanfter Gewalt dann so, dass die nun vordere Ecke fast am Touchpad ansteht.

E: So, und wenn man die SD-Karte jetzt da durch den Traggriff einfädelt...
K: Kann ich mal schwarzweiß-Modus sehen?
D: Wissen wir noch immer nicht, wie man den einschaltet.
F: Vielleicht müssen wir wie Kinder denken.
E: Vielleicht sind wir zu alt für dieses Spielzeug...
G: Wieso zu alt für ein Spielzeug? Ich hab gedacht, wir studieren Technik?
D: Gut, wie würde ein Kind wohl die Farbe ausschalten?

Prof. Maurer hat die Diskussion an der Tafel verlassen und kommt zur Studentengruppe.

Prof. Maurer: Also habt ihr schon herausgefunden, wie man ihn aufmacht? Wir haben das einmal mit Kindern getestet, die haben ziemlich lang gebraucht...
B: Das können wir doch gleich einmal testen.

B klappt den XO zu. B versucht den XO einfach wieder aufzuklappen, scheitert aber. C versucht mit etwas mehr Kraft, den XO wieder zu öffnen. E schnappt das Gerät und dreht es nach allen Seiten. Schließlich entdeckt E auf der Rückseite zwei Schiebeschalter, und drückt daran herum.

A: Nein, das ist doch für die Akkus.
B: Auf den Fotos sind die Ohren von dem Ding doch immer oben...

B klappt beide "Ohren" des XO auf, und voilà ist der XO wieder offen.

Prof. Maurer: Ja, ist ein neuer Rekord.
A: Schaltet's einmal die eingebaute Kamera ein...

Christoph Derndorfer kommt auch zur Studentengruppe.

Christoph Derndorfer: Wisst ihr noch immer nicht, wie man auf schwarzweiß umschaltet?

Alle Studenten schütteln den Kopf.

Christoph Derndorfer: Dann ist es wohl doch nicht so intuitiv, wie wir geglaubt haben.

Christoph Derndorfer verringert die Hintergrundbeleuchtung auf Null.

Die Studenten: Aaaaah!
F: Zeig einmal her...

Der XO wird eine Zeit lang weitergereicht. E klappt den XO zu, packt den eigenen EeePC aus und fängt an, das Gewicht zu vergleichen. Der XO wird eine Zeit lang weitergereicht, bis alle einmal versucht haben, ihn am eingebauten Griff zu tragen.

A: Kommt das Ding eigentlich dahier an der TU ins Internet?
D: Nein, der kann ja nur 802.11s.
C: Wieso nur s??
E: Ernsthaft? Wer baut denn bitte heutzutage Laptops ohne g?
F: Was ist s?
C: Das ist sowas wie das normale b und g, nur halt... s. Is halt der Dialekt von 802.11 für Mash-Netze.
H: Aber der Bildschirm ist kuhl.

H hält den Bilschirm, immer noch im schwarzweiß-Modus, noch einmal prüfend gegen das Licht.

E: Und falls das wie normales E-Papier ist, verbraucht es nicht einmal Strom, um das Bild aufrecht zu erhalten.
F: Ja, so einen Bildschirm möcht ich auch haben.
K: Wieso nur Bildschirm? Ich möcht so einen Laptop haben... Glaubst darf ich den behalten?

lG Birgit

Wie sicher sind Facebook und StudiVZ?

Ich könnte jetzt natürlich lange über die Vor- und Nachteile und über die Gefahren sozialer Netzwerke philosophieren. Aber ich habe mir gedacht, ich mache lieber einfach einmal die Probe aufs Exempel.

Vorbemerkung: Alle Namen und persönlichen Daten wurden von mir für diesen Beitrag verändert.

Einzige Auswahlkriterien für das Zielobjekt:
* TU-Graz-Student.
* Facebook- und StudiVZ-Profil frei zugänglich.

Also die "find classmates"-Suche von Facebook angeworfen und los geht's. Nach etwa 3 Minuten und 15 Profilen dann endlich der erste Haupttreffer.

Die Zielperson heißt Markus Feiferl, und hat netterweise sowohl Facebookprofil (inklusive 137 Fotos) als auch StudiVZ-Profil öffentlich gelassen.

Zuerst einmal die wesentlichen sofort aus StudiVZ und Facebook eruierbaren Daten:
Geboren: 22.11.1984
Studium: Maschinenbau, Zweig Ingenieurswissenschaft an der TU Graz (seit 2005)
davor: HTL Maschinenbau, Steyr
Beziehungsstatus: Single

Markus Feiferl ist Mitglied folgender StudiVZ- und Facebook-Gruppen:
StudiVZ-Gruppen:
* A großes Bier noch, dann geh ma meglichaweis ham...
* Aberdeen für Anfänger
* Bunker? - feiern.hilft
* EBC-Kaffeeküche
* Elmas Kebap & Friends e.V. - Verein zur Erhaltung der Esskultur
* Erasmus in Aberdeen
* Maschinenbau @ TU Graz
* Maschinenbauer sind die besseren Liebhaber!
* Oberösterreicher in Graz
* The Really Great Huge Joak And Fifi Farewell Party am 11. Juli
* TU Graz
* Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg!
Facebook-Gruppen:
* And by Austria I don't mean Australia, Bitch!
* You know you have been studying abroad in the UK for a while when...
* There's No Kangaroos in Austria
* You are not an advanced country if you have separate water taps
* Austria Is The Best!
* Graz University of Technology
* Strohkopf (Band from Steyr, Upper Austria)
* Alcohol Improves my Foreign Language!
* Heimat bist du großer Söhne -- Austria!
Facebook-Pages:
* Sleeping
* Scotland-Club

Auf der StudiVZ-Pinnwand findet sich folgende Nachricht: "all the best fifi!". Gute Chancen, dass wir damit auch seinen Spitznamen kennen.

Ein Blick auf die Fotos: Unter den 137 Bildern, von denen 70 frei zugänglich sind, findet sich:
* Ein ganzer Haufen Fotos von einer Reise nach Schottland.
* Fotos von einem Kochtreffen, 4 Studenten, Tisch mit schottischer Flagge.
* Einige Fotos von Luxemburg.
* Ein Gruppenfoto hinter einer großen "Betreten strengstens Verboten!"-Tafel an einem Zaun. (Die Leute stehen auf der falschen Seite des Zaunes, haben sich für das Foto also offensichtlich über dieses Verbot hinweggesetzt.)
* Noch ein Kochfoto.
* Etliche Fotos von Parties, darunter eine Hippie-Party und eine Piraten-Party.
* Ein Foto, wo Markus Feiferl gerade aus einer Bierflasche trinkt, ist als ehemaliges Profil-Foto aufgelistet.

Generell wirkt Markus auf den Fotos eher zurückhaltend, steht immer eher am Rand der Gruppe, scheint unter Alkoholeinfluss aber ein wenig aufzutauen.

Schauen wir weiter zu den "Boxes", die von diversen Facebook-Apps so fabriziert werden. Da haben wir zum Beispiel: "What erasmus are you"-Test: "For you, erasmus programm is the best moment to be drunk all the time ! You don't care about the studies.... you have the time to be serious when you came back in your country !! Now its Friends,sex and alcohol !!"

Markus Feiferl ist natürlich bei TravelMap registriert und hat brav alle Orte eingetragen, die er je besucht hat. Neben fast allen europäischen Staaten, mit einer gewissen Häufung in Schottland, findet sich auch Malaysia unter den Reisezielen. Freunden empfehlen würde er nur einen Ort: Gründberg, einen kleinen Ort in der Nähe von Steyr.

Bei einem "Friends who love Markus"-Tool hat sich eine Mutige eingetragen. Es gibt auch einige als privat oder anonym gekennzeichnete Herzchen und dergleichen. Markus Feiferl scheint also eine Verehrerin zu haben.

Davon abgesehen findet sich nichts wirklich Interessantes mehr außer einer gewissen Häufung an Browsergames, von denen er aber anscheinend keines sehr intensiv verfolgt.

Dann gehen wir einmal über zur TUG-Personensuche. Als TUG-Student erfahre ich ganz legal:
MatrNr: 0530***
e_mail: feiferl_m@sbox.tugraz.at
Das liefert uns also das Inskriptionsjahr (2005, obwohl wir das ohnehin schon aus dem StudiVZ-Profil wussten), die Uni, an der erstmals inskribiert wurde (TU Graz), sowie die erste Ziffer des interessanten Teils der Nummer. 0 bedeutet außerdem, dass er recht früh am Semesteranfang inskribiert hat. Außerdem kennen wir nun seinen internen Benutzernamen, feiferl_m.

In den TUG-newsarchiven finden wir von ihm, als Antwort auf eine Beschwerde über das zu hohe Einstiegslevel einer Programmierübung im ersten Semester:
"Ich bin ganz deiner Meinung. Ich habe eine HTL abgeschlossen und habe bislang kaum etwas mit dieser Programmiersprache zu tun gehabt. Vor dieser Vorlesung habe ich auch noch nie eine newsgroup genutzt."

Dann geht es weiter zu google, von wo wiederum die www.123people.com-Suche sich anbietet und folgendes weiß: Markus Feiferl hat einen ICQ-Account mit Name Fifi und Nummer 148782077. Nebenbei bestätigt das den Spitznamen.

Auch herold.at ist natürlich online, also: Frag doch den Herold! Markus Feiferl hat netterweise einen ausreichend seltenen Familiennamen, dass Herold nur drei Treffer hat. Zwei davon wohnen in 4522 Gründberg, Maurereistraße 32, und heißen Herbert und Marie. Telefonnummer: 07123 82 18. Und Moment, Gründberg kommt uns doch schon woher bekannt vor: Das ist der eine Ort, den er Freunden empfehlen würde. Also haben wir wohl seinen Heimatort und seine Eltern gefunden.

Ein nächster google-Treffer führt zur Rangliste des 8. Bergheimer Firmenlaufes am 10.10.2008. Markus Feiferl, Jahrgang 84, aus Gründberg/Austria, hat Platz 144 belegt.

Und noch ein google-Treffer: Bei der Freiwilligen Feuerwehr Gründheim ist ein gewisser Andreas Feiferl recht aktiv. Der Bruder? Zurück zu Facebook: Ja, Andreas Feiferl hat einen Account, allerdings keinen sehr eifrig geführten. Immerhin sein Geburtsdatum, 01.02.1990, finden wir heraus, und dass er im Moment an einer HTL ist.

Endlich dann in den TUG-newsarchiven der Volltreffer: "Kann meine matrikelnummer auf der Punkteliste nicht finden: 0530735", geschrieben am 24. November 2005 in einer Newsgroup zu einer Programmierübung.

Nach so etwas ist es natürlich verlockend, im Newsarchiv weiterzuschnüffeln. Seine Matrikelnummer finden wir nun zum Beispiel in einigen anonymisierten Matrikelnummer-und-Prüfungsergebnis-Listen wieder, generell mit akzeptablen, aber nicht überragenden Ergebnissen.

Eine Google-Suche nach der Matrikelnummer führt auf ein erstaunliches Ergebnis: Auf einer anderen Liste mit Namen und Matrikelnummern (Titel: "Gruppeneinteilung WS 06/07") steht neben der Matrikelnummer ein anderer Name! Wie kommt Thomas Maier an die Matrikelnummer von Markus Feiferl? Wahrscheinlichste Möglichkeit: Er ist einer von denen, die sich die eigene Matrikelnummer nicht merken, immer aufschreiben -- und hat versehentlich die falsche Nummer abgeschrieben. Vielleicht die vom besten Freund? Von einem Wohnungskollegen?

Netterweise hat natürlich auch Thomas Maier einen StudiVZ-Account, aus dem wir erfahren, dass er am 20.12.1984 geboren ist, ebenfalls an der HTL Steyr Maschinenbau absolviert hat, ebenfalls seit 2005 Maschinenbau an der TU Graz studiert, ein Praktikum bei SCiE macht und aus 4820 Steinfeld bei Steyr stammt. Kurz und gut: Schulkollege.

Netterweise klärt ein weiterer newsgroup-Beitrag die Verwirrung mit den Matrikelnummern auf:
"Hallo,
Wir möchten uns für den 15. Mai anmelden:
nr: 0530735
nr: 0530868
Danke
Markus
Thomas"

Noch ein weiterer spannender newsgroup-Beitrag:
"Hallo (...),
lg Thomas"
Absender: Markus Feiferl (!!!)
Hoppla, da verwenden wohl die zwei auch den selben Computer.

Und das TUGonline liefert uns auch noch ein Foto sowie e-mail-Adresse von Thomas Maier in zwei Varianten: thomas.maier@student.tugraz.at und maschi@sbox.tugraz.at. Außerdem den Link zur homepage. Die schauen wir uns doch gleich einmal genauer an.

Wirkliche Homepage gibt es nicht, nur einen Ordner voller Dateien. In einem befinden sich jede Menge Fotos eines alten VW Polo, vermutlich zum Verkauf gedacht. Die Nummerntafel wurde für die Fotos abmontiert; aber zumindest die Werkstatt, die das Auto verkauft hat, lässt sich aus dem Aufdruck auf der Nummerntafelhalterung eruieren. Außer der Nummerntafel eines anderen abgebildeten Autos findet sich nichts Brauchbares mehr. Auch eine Suche nach der dazugehörigen Verkaufsanzeige bleibt ergebnislos.

Zeit, nach den Spitznamen zu suchen. Mit Fifi und Maschi entdecken wir auch tatsächlich eine Rangliste eines Backwettbewerbes. Platz 1 in der Kategorie Torten geht an das Team Joak, Maschi, Fifi. Wer ist Joak? (Detail am Rande: Eine der anderen Teilnehmerinnen kenn ich recht gut. Klein ist die Welt.)

Wieder zurück im newsarchiv entdecken wir, dass Markus und Thomas beide in anzeigen.mitfahren sehr aktiv sind. Jeder bietet alle paar Wochen eine Mitfahrgelegenheit nach Oberösterreich an. Natürlich mit Telefonnummer, unter der man sich bei ihm bei Interesse melden soll. (Erkenntnis am Rande: Beide scheinen ein Auto zu haben.)

Ein Blick in die aktuellsten newsgroup-Beiträge für Mitfahrgelegenheiten ergibt, dass Markus am 03.04.2009, also übermorgen, um 16:00 in die Heimat aufbrechen wird.

Auch Thomas Maier ist in der newsgroup aktiv, trotz des Allerweltsnamens eindeutig identifizierbar an der TUG-e-mail-Adresse. Unter anderem schreibt er da: "Für die Einwahl zu xdsl@student mit meinen SMC-1234WBRP-G Router würde ich folgende Daten benötigen: (...) Bitte um rasche Antwort, damit auch meine Wohnungskollegen schnell wieder Internet haben."

Also doch eine WG. In der offensichtlich wirklich alle den selben Computer verwenden, und wir finden den nächsten interessanten newsgroup-Beitrag, diesmal offiziell von Thomas Maier:
"Hallo,
würde am 15.Mai auch gerne mitmachen!
Matr.nr. 0530178
Danke, Jakob"

Die Vermutung, dass Joak = Jakob, liegt nahe. Aber wie findet man über den nun mehr heraus, nur mit dem Vornamen? Die Matrikelnummer fördert außer ein paar Prüfungsergebnissen nichts zu Tage.

Also zurück zu 123people. In einem völlig anderen Forum auf einer Firmensupportpage findet sich ein netter Beitrag, unterzeichnet "mfg Markus Feiferl", abgeschickt von evil15@hotmail.com. Hahaa, die "anonyme" e-mail-Adresse aus Jugendtagen, mit der man vielleicht einiges an Blödsinn angestellt hat. Die google-Suche dazu liefert aber leider nur Bibelzitate.

Alles andere scheinen Sackgassen zu sein -- bis zu einem weiteren Blick auf die StudiVZ-Gruppenliste. Da gibt es doch die vorher nicht weiter beachtete Gruppe "The Really Great Huge Joak And Fifi Farewell Party am 11. Juli", und inzwischen kommen uns die Namen Fifi und Joak bekannt vor. Die Gruppe ist gegründet von Jakob Moser, Maschinenbaustudent seit 2005, geboren 24.07.1984, aus Oberösterreich. Und, Detail am Rande, StudiVZ-befreundet mit einer weiteren Bekannten von mir.

Und Jakob Moser ist auch Mitglied bei der StudiVZ-Lehrveranstaltung "11. Juli Schottland -- WIR SIND AUF REISE!! (Michael Markus Hofer Feiferl)". Markus Feiferl kennen wir ja bereits, also ist wohl Michael Hofer neu. Das erinnert aber an einen ursprünglich nicht ganz ins Bild passenden newsgroup-Beitrag, offiziell abgeschickt von Markus Feiferl:
"WG-Zimmer zu vermieten: Münzgrabenstraße 39, ab Juli 2008
Bitte anrufen unter 0664 4317287
mfg Michael"

Natürlich finden wir auch Michael Hofer im StudiVZ. Architektur an der TU Graz seit 2005, davor -- Überraschung -- HTL Steyr Maschinenbau.

Mit e-mail-Adressen aus der TUG-Personensuche geht die Suche im newsarchiv weiter. Michael Hofer hat seine Matrikelnummer brav gleich in mehreren Übungs-newsgroup hinterlegt, (...)

Soll ich weitermachen?


Fassen wir zusammen, was wir über Markus Feiferl inzwischen wissen:
* Name und Vorname
* Adresse, sowohl in Graz als auch im Heimatort
* Wohnungskollegen und beste Freunde
* Spitznamen von ihm und Freunden
* Telefonnummern von ihm, Eltern und Wohnungskollegen
* ICQ-Nummer
* Vorliebe für Schottland und Kochen
* Beziehungsstand (Single)
* Matrikelnummer
* Prüfungsergebnisse
* Datum der nächsten Heimfahrt
* ...

Was könnte man damit alles anstellen?
* Wie wär's zum Beispiel mit einem einfachen posting auf seiner Pinnwand: "Hallo Fifi! Wie geht's? Schon bald mit dem Studium fertig?"
* Oder ein netter Besuch bei der Hausverwalterin am Samstag: "Hallo, ich bin die neue Freundin vom Markus, und er hat gestern seinen Laptop liegen gelassen, und er hat gemeint, ich soll Sie fragen, ob ich kurz in die Wohnung darf, damit ich den nach Gründheim mitbringen kann, ich fahr nämlich morgen hin seine Eltern kennenlernen."
* Oder einfach ein Wohnungseinbruch, da ja bekannt ist, wann er nicht in Graz ist.
* Oder ein Anruf direkt bei ihm: "Hallo, ich hab deine Telefonnummer unlängst eingespeichert wegen der Mitschrift, weil du gemeint hast, ich kann die von dir kopieren. Bist du noch in Graz oder schon daheim für die Osterferien? Wann kommst du denn wieder?"
* Oder, die ganz gemeine Variante: Brief an einen Professor mit seiner e-mail-Adresse als Absender (Absender eines e-mails kann beliebig eingestellt werden, Anm. d. Red.): "Guten Tag, ich habe leider die Anmeldefrist für die Prüfung versäumt. Darf ich bitte trotzdem noch mitschreiben? Matr.Nr.: 0530735. mfg Markus Feiferl"
* markus.feiferl@gmail.com wäre noch Verfügbar. Damit lässt sich natürlich noch wesentlich mehr Blödsinn anstellen.
* Was man als liebestoller Stalker damit alles anfangen könnte, ist ziemlich grenzenlos.
* Mit korrektem Namen und Adresse könnte man während seiner Abwesenheit alles Mögliche auf Rechnung bestellen und die Waren dann bei der Post "für ihn" abholen.
* Und und und.

Na, noch immer von der Harmlosigkeit dieser Spielzeuge überzeugt? ;)

lG Birgit

SMS-Guru

Gerade in der Werbung zwischen nach Mitternacht ausgestrahlten Filmen: "Der SMS-Guru weiß jede Antwort! Schick einfach deine Frage per SMS an: [Telefonnummer] Wie viele Menschen haben im Moment im Durchschnitt Sex? Wie schwer sind Pamela Andersons Brüste? Der SMS-Guru kennt die Antwort auf *jede* Frage!"

Da würden mir einige sehr interessante Fragen einfallen, jeweils brav mit weniger als 140 Zeichen:
* Gibt es unendlich viele Primzahlzwillinge?
* Ist P = NP?
* Kann jede gerade Zahl als Summe zweier Primzahlen dargestellt werden?
* Ist die Faktorisierung einer Zahl effizient berechenbar?
* ...

lG Birgit