Thursday, December 31, 2009

High-Tech für die Flugsicherheit

Eifrig wird also wieder einmal diskutiert über Nacktscanner, Handgepäckskontrolle und andere Sicherheitsmaßnahmen. Dabei gibt es doch schon längst etwas, das mit hoher Zuverlässigkeit verschiedenste Arten von Sprengstoff und sogar Schusswaffen detektiert. Es nennt sich: Hundenase. Zu finden bei Schäferhunden, Golden Retrievern und Labradors ebenso wie bei Mischlingen aller Art.

Ja, man bräuchte viele Hunde für eine flächendeckende Überwachung eines Flughafens. Aber man bräuchte dafür schließlich auch viele Nacktscanner.


Übrigens gibt es auch für die Sicherheit an Bord eines Flugzeuges, vor allem was bewaffnete Geiselnahme betrifft, eine ebenso effiziente wie altbekannte Lösung. Sie nennt sich: Hund. Den Terroristen möcht ich sehen, der nur mit einem Messer bewaffnet ein Flugzeug überfällt, in dem zwei großgewachsene Doggen sitzen.

Übrigens frage ich mich auch, warum FlugbegleiterInnen noch immer nicht flächendeckend mit Pfefferspray und/oder Tasern ausgestattet sind.

lG Birgit

Wednesday, December 30, 2009

Law of social problem solving

"As the size of an explosion increases, the number of social situations it is incapable of solving approaches zero." -- Vaarsuvius

(http://www.giantitp.com/comics/oots0696.html)

kR Birgit

Tuesday, December 29, 2009

Avatar -- Aufbruch nach Pandora

[Achtung Spoiler]

"Avatar -- Aufbruch nach Pandora" hätte sich redlich einen Platz in der Liste der deprimierendsten Happy Ends verdient. Warum? Erstens, auf beiden Seiten ist vermutlich gut die Hälfte der Bevölkerung draufgegangen, nebst weltlicher Dinge wie Heimat, Infrastruktur und Hab und Gut. Und viel schlimmer zweitens: Wenn dieses Mineral, das dort abgebaut wird, wirklich so wertvoll ist, dann kann man sich ausrechnen, wie lange es dauern wird, bis die Menschen zurückkommen -- mit größeren Atombomben. Auf der Seite der Na'vi dagegen sehe ich keine weiteren Ressourcen mehr, mit denen man sich noch einmal und effektiver verteidigen könnte.


Kommentare zum Film im Allgemeinen:

Die Geschichte ist im Wesentlichen schell zusammengefasst als 80% Dune, 10% Pocahontas und 5% "Der mit dem Wolf tanzt", erweitert um vielleicht 5% eigene Ideen. Im Großen und Ganzen hat man ein Dutzend Stereotypen genommen, ein wenig an die fremde Welt angepasst, und zusammen in einen Film geworfen. Die Charaktere sind, vielleicht mit Ausnahme des Protagonisten, um dessen persönliche Entwicklung es im Film ja geht, flach wie Fußmatten.

Nicht einmal ein anständiges Heldenepos mit erschütternden Selbstzweifeln, Trauer über den verlorenen Zwillingsbruder und Hin- und Hergerissenheit zwischen der Loyalität zu verfeindeten Seiten, gefolgt von mutigen Entschlüssen und heroischer Selbstaufopferung, ist gelungen. Die Trauer um den verstorbenen Zwilling wird abgehandelt als "Er sieht genauso aus wie mein Bruder." -- "Nein, er sieht aus wie du." -- "Hm.". Und über die Wandlung vom Verräter zum Volkshelden innerhalb von 10 Filmminuten brauchen wir auch nicht zu reden. Das war kein mutiger Entschluss, in der aussichtslosen Situation das Unmögliche zu wagen, das war "Übrigens, ich hatte da so eine seltsame Idee und bin mal eben von oben auf einen gefährlichen Raubvogel draufgesprungen.", gefolgt von einer peinlich absurden Rede, die selbst bei einem derart traumatisierten Volk nicht auf tosenden Applaus sondern auf schallendes Gelächter stoßen müsste.

Übrigens ließe sich der Film sehr einfach und effektiv in einen europäisch-sozialkritischen Film (mit ungewohnt vielen Special Effects) verwandeln, indem man ihn einfach direkt nach der Zerstörung des Heimatbaumes abschneidet, und das [deprimierende] Nachdenken dem Zuschauer überlässt. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber mir persönlich gefallen Filme, die im Wesentlichen zwei Stunden lang Spannung aufbauen, um am Ende eine einzige Frage zu stellen -- und unbeantwortet zu lassen.


Von der etwas schwachen Geschichte abgesehen ist am Film und insbesondere den Special Effects nichts auszusetzen. Na gut, das ist untertrieben. Die Special Effects sind genial. Ebenso die Zukunftstechnologien, die auf der Bodenstation der Menschen zu sehen sind, von den futuristischen Bildschirm- und Eingabegeräten über die tragbaren Atemgeräte mit den großen Sichtfenstern bis hin zu den verschiedenen medizinischen und biologischen Apparaturen und den Hubschraubern und anderen Fluggeräten. Dazwischen immer wieder ganz unfuturistisch einfache Dinge, wie zum Beispiel gute alte Kaffeehäferl, Maschinengewehre und natürlich der Rollstuhl. Kurz und gut, eine der meiner Meinung nach realistischsten Zukunftsvisionen, die man in den letzten Jahren so gesehen hat.

Auch auf Seiten der Na'vi kommt der Realismus nicht zu kurz, der vor allem in den liebevoll und sorgfältig durchdachten Details beginnt. Beispielsweise haben die Na'vi, die an jeder Hand nur vier Finger haben, ein Zahlensystem zur Basis 8 (wie schlaue Menschen herausgefunden und hier in die Wikipedia geschrieben haben). Das gesamte Ökosystem des Planeten ist in sich stimmig, ebenso die gesellschaftliche Struktur und die Religion. Selbst der Flug mit vier Flügeln wirkt physisch sinnvoll, und der Kampf- und Jagdstil passt zum Körperbau. Einzig das scheinbar völlige Fehlen von Insekten ist ein wenig verwunderlich. Aber zugegeben, man kann es auch übertreiben.

Und natürlich ist verwunderlich -- aus biologischer Sicht, nicht aus cinematographischer --, dass die Na'vi so ungemein menschlich aussehen und sogar auf zwei Beinen gehen, in einer Welt, in der sonst alles auf sechs Beinen unterwegs sind. Wie groß ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass die Evolution neben der Menschheit noch ein zweites Mal die ungemein dumme Idee hatte, irgendwelche Lebewesen auf zwei Beinen gehen zu lassen? Und selbst wenn, müssten die Na'vi dann nicht mindestens noch ein zweites Paar Arme haben, übriggeblieben vom Leben als Sechsbeiner? Selbst wenn man argumentieren wollte, dass Werkzeuggebrauch freie -- also nicht zur Fortbewegung verwendete -- Arme benötigt, selbst dann wäre ein Design mit vier Beinen und zwei Armen, ähnlich wie bei Zentauren, doch wesentlich sinnvoller. Aber wie gesagt, man kann es mit dem Realismus auch übertreiben.


Fazit: Die Geschichte ist ein bissl mau, aber die Computeranimationen und die davon erschaffene Welt muss man gesehen haben.

lG Birgit


P.S.: Bin ich wirklich die einzige, die sich fragt, warum Jake und Neytiri sich ganz profan abknutschen, anstatt wie sonst bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit mit ihren verlängerten Nervenfasergehirnverbindungsdingern "das Band" zu formen?

Monday, December 28, 2009

ErbsenzählerInnen

Ich muss einfach, Weihnachtsfriede hin oder her, meinen Senf dazugeben zu http://salzburg.orf.at/stories/412485. Kurzfassung: Unternehmer wurde verwarnt, weil er nach einer Schneiderin sucht, statt geschlechtsneutral nach einem/einer SchneiderIn. Er sagt, er will aber tatsächlich nur eine Frau haben. Gleichbehandlungsanwältin findet das diskriminierend.

Ich erzähl einmal, wie dieselbe Geschichte -- Unternehmer möchte unbedingt weibliche Verkäuferin/Angestellte/... einstellen -- anderswo abläuft: Da wird das brav geschlechtsneutral ausgeschrieben, man lädt auch brav männliche und weibliche BewerberInnen ein -- und zufällig ist dann halt eine Frau am besten qualifiziert. Passt am besten ins Team. Irgendsowas.

Ist es mir da nicht zehn Mal lieber, wenn jemand einfach sagt, was er will, und seine Stellenausschreibung entsprechend formuliert? Ist was Schlimmes daran, wenn man explizit männliche oder weibliche BewerberInnen sucht, solange das nicht von Bedenken über die besseren oder schlechteren Qualifikationen und Fähigkeiten herrührt, sondern, so wie in diesem Fall, schlicht und einfach an den Erwartungen der Kunden liegt? Ich frag mich sowieso immer, wie Bordelle diese ganzen Gleichbehandlungsklauseln umgehen...


Übrigens glaube ich, dass die VertreterInnen der Gleichbehandlungsanwaltschaft diesen konkreten Fall vermutlich genauo sehen würden. Das Inserat mag auf den ersten Blick natürlich einen schlechten Eindruck gemacht haben, aber bei genauerer Betrachtung der Umstände finde ich daran nichts auszusetzen. Aber natürlich würde das bedeuten, einen Fehler zuzugeben, und darum wird jetzt stattdessen mit teilweise völlig aus der Luft gegriffenen Argumenten zurückgeschossen. "Auf Kundinnenwünsche ist generell nicht Rücksicht zu nehmen." ist ja ein selten dämliches Argument.

lG Birgit

P.S.: Und zu dem Vergleich mit den Gynäkologen -- "(...)
80 Prozent der Stellen [sind] durch Männer besetzt. Das stört in der Öffentlichkeit auch niemanden." -- möchte ich noch sagen: Doch. Mich stört es. Ich bin da nämlich ausgesprochen diskriminierend und gehe nur zu den 20% Gynäkologinnen. Diskriminierend? Ja. Mein gutes Recht? Ich denke schon.

Saturday, December 26, 2009

Ein Hoch auf die Freeware


Mit jedem Neuaufsetzen des Computers stelle ich wieder fest, dass auf meinem Computer mehr und mehr Freeware läuft. Früher bestand das Neuaufsetzen aus dem Einlegen von 20 CD-ROMs nacheinander -- MS Windows, MS Word, MS Office, Paint Shop Pro, ... --, heutzutage heißt Neuaufsetzen bei mir: Zuerst Windows installieren, dann herunterladen der neuesten Versionen aller restlichen Programme.

Ein Hoch also auf die Freeware -- die gemäß einiger Quellen aus den USA übrigens ein höchst kommunistisches Konstrukt ist ;) --, Dank der ich mittlerweile außer Windows kaum mehr proprietäre Software verwende.

Hier die Liste der Freeware-Programme (bzw. teilweise Shareware oder Demo-Versionen), die auf meinen Computer üblicherweise installiert sind:



Grundlegendes:
Acrobat Reader / Foxit Reader
Anzeige von .pdf-Dateien

GhostView / GhostScript
Anzeige von .ps-Dateien

PDF24 Creator
Erstellung und Bearbeitung von .pdf

pdf995
Erstellung von .pdf-Dateien per Druckertreiber

TortoiseSVN
Versionskontrolle mit SVN

CDBurnerXP
Brennen von CDs und DVDs

7-Zip
Kompressionsprogramm für (fast) alle Formate

cygwin
Linux Emulator

DOSBox
DOS Emulator



Erstellung und Bearbeitung von Dokumenten:
nodepad++
Texteditor und Programmcode-Editor

LibreOffice
Office-Programme: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen, ...

MikTeX
Kompilation von LaTeX-Dokumenten

WinShell
LaTeX-Editor

Asymptote
Programmiersprache und Compiler zur Erstellung von Vektorgrafiken

GeoGebra / Euklid DynaGeo
Erstellung und Bearbeitung interaktiver Geometrie-Skizzen



Programmieren:
eclipse
Entwicklungsumgebung

Java JDK
Java (Entwicklungstools und Virtual Machine)

Visual C++ Express
C++ (Entwicklungsumgebung und Compiler)

Python
Python

SWI Prolog
Prolog (Entwicklungsumgebung und Compiler)



Grafik:
IrfanView
Anzeige von Bilddateien

Gimp
Bildbearbeitung

Paint.net
Bildbearbeitung

Inkscape
Vektorgrafik-Editor

autostitch
Zusammensetzen von größeren Fotos aus mehreren Aufnahmen



Musik und Multimedia:
iTunes
Musikwiedergabe, Download und Wiedergabe von Podcasts, Verwaltung der Dateien auf dem iPod

VLC Media Player
Wiedergabe von Videos und DVDs

Winamp
Musikwiedergabe

Amarok
Musikwiedergabe

VirtualDub
Videoaufnahme und -bearbeitung

NoteWorthy Composer (Demo)
Erstellung von Notenblättern



Internet:
Firefox
Browser

Chrome
Browser

Thunderbird
Email- und Newsgroup-Client

IMAPSize
Backup von IMAP-Email-Accounts

PuTTY
SSH- und Telnet-Client

WinSCP
FTP- und SFTP-Client mit GUI

pidgin / qip
Instant Messenger (für ICQ, AIM, ...)

ChatZilla
IRC-Client

Skype
Skype-Client (für Internettelefonie)

Apache
Webserver (zum lokalen Testen von Homepages)

Vuze
Client für Peer-to-Peer Filesharing



Antivirus:
Avira AntiVir
Antivirenprogramm

Spybot
Anti-Spyware-Programm



Datenbanken:
MySQL
MySQL-Datenbanksystem

NaviCat Lite
GUI für MySQL



lG Birgit


Edit (2011-02-18): Add Foxit Reader and PDF24 Creator.

Edit (2011-02-24): Update OpenOffice.org to LibreOffice.

Friday, December 25, 2009

Understand

"You have not really understood a thing if you cannot explain it to your grandma."
-- A. Einstein

Thursday, December 24, 2009

A scheene, stülle Zeit

Es steht da Christbaum in der Stubn,
In ihrem Zimmer plärrn die Buben,
Es is wiada amol soweit:
Die Muatta måcht an Weihnachtsbråtn
Aus einem Gansl, einem toten.
Die scheene, stülle Weihnåchtszeit.

Des Telefon tuat ständig leitn,
Da Våter haut scho in die Saitn
Von ana oidn Bassgitarr.
Die Kinder singen immer wieder
Scheen foisch de gleichn Weihnåchtslieder.
Die scheene, stülle Zeit is da.

Die Schwiagamuatta kummt zan Essen
Und hätt aufs Schimpfen fåst vagessn,
Bis sie der Kinder Piercings sah.
"Bei uns, då hätt's des ois net gebn,
Na ihr kunnt's bei mia wås dalebn!"
Die scheene, stülle Zeit is nah.

Dem Grossvåda bleiben vor Schrecken
Die foischn Zähn im Bråtn stecken,
Die Kinder måchn Essensschlacht.
Des Radio spült Weihnåchtslieder,
Vor allm "Last Christmas" immer wieder.
Es is a scheene, stülle Nåcht.

Im Christbaumzimmer tuats scho läutn,
"Ei Kinder, was kånn des bedeuten?",
Andächtig gehn ålle zum Baum.
Gekünstelt singt man Weihnåchtslieder
Und hockt sich um den Baum dann nieder.
A scheener, stüller Weihnachtstraum.

Die Muatta schoit des Fernsehn ån
Dass ma die Leute sehn kånn
Die in da Benefizshow stehn.
Die Kinder fången untadessen
Glei an vom Baum die Zuckerln fressen.
Die Weihnachtzeit is stüll und scheen.

Unterm Christbaum liegt rundherum
Ein Haufen Packerln umadum.
Die Kinder greifen zu den Scheren.
Und reißen in kürzester Zeit
Alle Packerl auf weit und breit.
Scheen und stüll soll Weihnachten werden.

Da Våter bekommt an Pyjama
Und a Krawattn von da Mama.
Da Grossvåda grinst schådnfroh.
Die Muatta kriagt wie jedes Jahr
A Parfum und an Kalender.
Die scheene, stülle Zeit is da.

Die Kinder schmeißen glei ins Eck
Aus ihren Packerln diesen Dreck
Den die Eltern da zsamkauft habn:
Stått am Laptop nur an Computer
Und stått dem Auto nur an Scooter.
So scheen und stüll und so friedsam.

Und ålle habn beim Kekserlfressen
Aufs Adventkranzl gånz vagessn,
Das in da Stubn daneben brennt.
Da Rauchmölda tuat höllisch pfeifen,
Da Våter tuat zum Wåsser greifen.
So scheen und stüll is da Advent.

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Frohe Weihnachten (und tschuldigung für die ein bissl holprigen Reime)!

Birgit

Tuesday, December 22, 2009

Cancer leads to the purchase of mobile phones!

There's an abundance of scientific studies that can be roughly summarized as: "People who own mobile phones more often have cancer than people without mobile phones, which means that mobile phones do cause cancer." Based on those studies I want to prove today that cancer leads to the purchase of mobile phones.

Let the rectangle below represent the population of the country/region where such a study was conducted, separated into owners of mobile phones (M) and people who don't own or use mobile phones (nM).


The abovementioned studies now say that among M, a higher percentage of the people has cancer than among nM. We draw two lines to represent this. The only important thing is that the line in the M-rectangle is higher than the line in the other one.


Let's now compare the percentage of people with cancer who own mobile phones to the same percentage among people without cancer. We label the distances as shown below.


Among cancer patients, the percentage of people who own mobile phones is:


Among peope without cancer, this percentage is:


Under the assumption that a > b, it can easily be shown that
holds true (for all positive values for x and y).

(This can also be easily shown with more words and less formulas: If a = b holds, it's obvious that the two compared percentages are equal. Let now the line for b "move downwards", then we see that the first percentage grows, whereas the second one shrinks.)

Thus it is shown that people who have cancer more often own mobile phones than people who don't have cancer.

With the same argumentation as in the beforementioned studies, we can therefore conclude that cancer leads to the purchase of mobile phones.

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Wondering where's the catch? It's simply not legal to infer from "A and B often occur together" that "A leads to B". Sadly, many so-called "scientific" studies about cancer and mobile phones (and a dozen other popular topics) use exactly this train of thought.

Birgit Vera Schmidt

P.S.: I'll have another article about this topic some day.

Sunday, December 20, 2009

Adventkalender

Ich habe heuer festgestellt: Irgendwann im Alter zwischen 13 und 23 Jahren ändert sich die Einstellung zu Adventkalendern. Von "Heute ist schon der 14. Dezember, also sind nur noch 10 Tage bis zum Christkind." zu "Heute ist schon der 14. Dezember, und verdammt, ich hab noch immer keine Geschenke, und übermorgen hab ich Prüfung, und die Weihnachtspost muss ich auch noch erledigen, und..."

lG Birgit

Wednesday, December 9, 2009

Was haben Politiker und Insekten gemeinsam?

Was haben Politiker und Insekten gemeinsam?

Beide beweisen, dass man auch ohne Rückgrat leben kann, wenn man nur eine ausreichend harte Schale hat.

lG Birgit

Tuesday, December 8, 2009

Ungeschicklichkeit ist...

... wenn man mitten in der Nacht aufwacht, am Radiowecker nachschauen will, wie spät es ist, sich dazu im Bett aufsetzt und, um die Digitalanzeige ins Sichtfeld zu bekommen, nach links lehnt (Wo ist sie denn?), sich noch weiter nach links lehnt (Wieso seh ich sie denn noch immer nicht?), noch weiter nach links (Ist gerade ein Stromausfall?) und noch weiter -- und erst bei der Kollision vom Kopf mit der Wand feststellt: Verdammt, ich bin ja in einem ganz anderen Bett...

lG Birgit

Eifersucht

Ups. Drei Anrufe in Abwesenheit auf meinem Handy, alle von derselben, mir unbekannten Nummer. Irgendjemand versucht wohl seit zwei Tagen, mich zu erreichen.

Ich rufe zurück, lasse relativ lange läuten, aber niemand hebt ab.

Zwei Minuten später läutet mein Handy. Nein, eine andere unbekannte Nummer. Ich hebe ab.
Ich: "Hallo?"
Anruferin: "Haben Sie gerade den Alex angerufen?"
Ich: "Äääähm. Möglich, keine Ahnung, ich hatte da einen Anruf in Abwesenheit von einer unbekannten Nummer und habe zurückgerufen, keine Ahnung, ob die Nummer von einem Alex..."
Anruferin: "Wie heißen Sie?"
Ich: "Schmidt. Und mit wem spreche ich eigentlich?"
Anruferin: "Schmidt und wie noch?"
Ich: "Birgit. Dürfte ich auch wissen, mit wem ich..." -- Tschak, aufgelegt.

Na, da hat wohl eine paranoide Freundin ihrem Kontrollzwang freie Bahn gelassen...

lG Birgit

P.S.: Es stellte sich heraus, dass Alex bei UPS arbeitet und mich angerufen hatte um zu erfragen, wann ich Zeit hätte, ein Paket entgegenzunehmen.

Typisch Schweiz

Zürich, im Sommer 2008. Über einen Platz im Zentrum geht ein bulliger Mann. Militärjacke, Tarnhose, Stahlkappenschuhe, Spikes und Nieten am ganzen Körper, einige Piercings, ein gefährlich aussehendes Totenkopf-Tattoo am Unterarm. An einer kurzen Kette ein bedrohlich knurrender Pitbull mit Stachelhalsband.

Der Pitbull scheißt (auf gut Steirisch) mitten auf die Straße. Woraufhin der dazugehörige Besitzer -- aus seiner Jackentasche ein rosarotes Säckchen auspackt, den Hundekot feinsäuberlich einpackt und zum nächsten Mülleimer trägt.

lG Birgit

(P.S.: Ich bin mir fast sicher, die Geschichte schon einmal irgendwo aufgeschrieben zu haben, aber offenbar in keinem meiner Blogs.)

Stilblüten im Grazer Kongress

Gleich zwei Stilblüten finden sich im Grazer Kongress.

Zuerst einmal, bei einem Stiegenaufgang: "Wir bitten aus Sicherheitsgründen um Ihr Verständnis." (Zugegebenermaßen in der Nähe eines "Gläser mitnehmen verboten"-Symbols. Aber es gefällt mir viel besser in der anderen Interpretation.)



Und dann natürlich, legendär, das etwas unglücklich übersetzte Schild im WC:


Please leave the toilet in a clean state.

Thanks!
Master of the Great Wardrobe



lG Birgit

true = false

Nach der Probe eines besonders schräg klingenden Stückes aus Andrew Lloyd Webbers Requiem. (Dies Irae, zu finden zB auf YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=7PtQlq8W2hM ) Chorleiter, zufrieden: "Falsch klingen tuat's amal, dann müsst's eigentlich richtig sein."

lG Birgit

... blitzesschnelle langsam um die runde Ecke ...

Anonym: "Schau wie die Straße sich da kerzengerade hinunterschlängelt!"

lG Birgit

Thursday, December 3, 2009

Euphemismen

Jeder Mensch hat so seine Vorlieben und Abneigungen. Eine meiner ganz großen kleinen Leidenschaften gilt den Euphemismen. Und ich wollte ihnen schon lange in diesem Blog ein wenig Raum widmen.

Um Wikipedia zu zitieren: "Der Euphemismus (deutsch auch: Hehlwort, Hüllwort, Beschönigung, Verbrämung) (latinisierte Form des griechischen ευφημισμός, von altgriechisch euphemi „schönreden, beschönigen“) bezeichnet Wörter oder Formulierungen, die einen Sachverhalt beschönigend, verhüllend oder verschleiernd darstellen."

Meiner bescheidenen Meinung nach sind Euphemismen eine eigene, leider etwas verkannte, Kunstform.

Die meisten Menschen verwenden diese kleinen Beschönigungen ganz alltäglich, ohne es überhaupt noch zu bemerken. Beispielsweise haben wir in Graz schon lange keine Irrenanstalt mehr, sondern nur noch ein Sondernervenkrankenhaus. Und gerade darin, wofür wir Euphemismen verwenden, zeigt sich so schön, was wir in unserer Gesellschaft alles nicht wahrhaben wollen.

Die zweite Art von Euphemismen sind diejenigen, die nicht zur Verschleierung der Realität zur persönlichen Beruhigung dienen, sondern uns im Namen der sogenannten Political Correctness aufoktroyiert werden. (Auch das ist übrigens im weitesten Sinne ein Euphemismus, in Form der Ersetzung eines unliebsamen Wortes durch dasselbe Wort in einer fremden Sprache. Man kann ja kaum sagen, die hochgelobte Political Correctness würde einem aufgezwungen werden.)

Die neigen dann dazu, im Laufe der Zeit den negativen Beigeschmack des ursprünglichen Wortes zu übernehmen. Wodurch man dann wieder neue Euphemismen dafür erfinden muss. Dieses Phänomen nennt man dann die Euphemismen-Tretmühle. Bekanntestes Beispiel: "Neger", was ersetzt wurde durch "Schwarzer", was ersetzt wurde durch "Farbiger", was ersetzt wurde durch "Afro-Amerikaner"/"Afro-Europäer", was ersetzt wurde durch "Dunkelhäutiger", was ersetzt wurde durch wasweißichwas. (Natürlich hat nichts davon was am eigentlichen Problem geändert, nämlich der natürlichen Tendenz des Menschen, sich zu einem intoleranten Pack zusammenzurotten. Siehe auch: Minarettverbot in der Schweiz.)

Wie auch immer, es wird in Zukunft immer wieder einmal kleine Beiträge über den einen oder anderen schönen Euphemismus geben. (Und die Dysphemismen werden auch nicht zu kurz kommen.)

lG Birgit

P.S.: Zur Klarstellung: Ich habe nichts gegen Political Correctness. Ich mag's nur nicht, wenn sie als Allheilmittel angepriesen wird.

Lachs-Ricotta-Terrine

Zutaten:
300g Räucherlachs
250g Ricotta
100g Joghurt
2 Packungen "Gelatine fix" (Oetker) (oder 5 Blatt Gelatine)
1/4 Zitrone (unbehandelt)
1 EL Maiskeimöl
Salz
Dill
Terrineform


1. Form mit Klarsichtfolie auslegen und mit Öl bestreichen. Etwas Dill in der Form verteilen, danach Boden mit etwa der Hälfte der Lachsstücke auslegen.

2. Ricotta und Joghurt vermischen, etwas Zitronenschale hineinreiben. Ausgepressten Zitronensaft, Gelatine und etwas Salz zur Ricottamasse hinzufügen. Alles zusammen gut mischen und glattrühren.

3. Ricottamasse in die Form füllen, mit der restlichen Hälfte der Räucherlachsstücke bedecken, etwas Dill darauf verteilen.

4. Drei bis vier Stunden lang im Kühlschrank fest werden lassen.

Idee: Milliways

lG Birgit

Tuesday, December 1, 2009

Weltaidstag

Zwei Statistiken, passend zum Weltaidstag:

Steigende Anzahl der an AIDS/HIV Erkrankten:
http://www.avert.org/worldstats.htm

Sinkendes Interesse an AIDS/HIV:
http://www.google.com/trends?q=aids

Das Hineininterpretieren, was davon nun Ursache und was Wirkung ist, überlasse ich den LeserInnen.

lG Birgit

http://vanessabyers.typepad.com/photos/uncategorized/2007/06/27/aids_preview.jpg

Sunday, November 29, 2009

Orientierungslauf Zürich

Falls es jemanden interessiert, beispielsweise wegen einer selbst geplanten Zürich-Reise, hier ist eine der Routen -- genauer gesagt diejenige Route, die ich gehabt habe -- vom Zürcher Orientierungslauf:

http://maps.google.com/maps/ms?ie=UTF8&hl=en&msa=0&msid=114373892293392507762.000475321e54196ad624d&t=h&z=16

lG Birgit

Edamer-Birnen-Mango-Salat

Man benötigt, zu etwa gleichen Anteilen:
* Eisbergsalat
* Mango
* Birne
* Edamer
* Rosinen

Weiters:
* Honigdressing (Honig, Essig, Öl, Salz, etwas Senf, etwas Knoblauch)
* Speckwürfel

Der Eisbergsalat wird gewaschen und klein geschnitten, die Mangos, Birnen und der Edamer werden in kleine Würfel geschnitten. Eisbergsalat, Mango-, Birnen- und Edamer-Würfel und Rosinen vermischen. Honigdressing "nach Gefühl" abrühren, über den Salat schütten, umrühren. Speckwürfel in einer Pfanne anbraten und in einer kleinen Schüssel neben den Salat stellen. Fertig.

Quelle: Milliways.

lG Birgit

Kleines Wörterbuch Wohnungssuche (Auflösung des Quiz)

(Vor einigen Wochen gab es hier im blog das dazugehörige Quiz.)

Billaggebühr -- Rundfunkgebühr
Cheminee -- Kamin
Estrich-Abteil -- Dachboden-Abteil
Frottierwäsche -- Handtücher / Badetücher
Lavabo -- Waschbecken
Plättliboden -- Fliesenboden
Rechaud -- Herd
Reduit -- Abstellkammer
Tumbler -- Wäschetrockner

(Ursprünglich geposted in meinem privaten Blog am 14.10.2009.)
lG Birgit

Weißes Kaffeemousse

Zutaten:
* 6dl Rahm
* 150g Kaffeebohnen
* 100g Zucker
* 150g Eigelb

Zubereitung:
* Die Kaffeebohnen in den Rahm geben, eventuell kurz erhitzen, und über Nacht im Kühlschrank stehen lassen.
* Mit einem Sieb Rahm und Kaffeebohnen wieder trennen.
* Zucker und Eigelb zusammen schaumig schlagen.
* Rahm aufschlagen.
* Eiermasse unterheben.

Quelle: Milliways.

lG Birgit

Kleines Wörterbuch Wohnungssuche (Quiz)

Auch wenn in der Schweiz offiziell Deutsch gesprochen wird -- für die Wohnungssuche braucht man ein gewisses Grundvokabular. Daher hier das Quiz darüber. (Auflösung folgt.)

Was bedeutet...
... Billaggebühr?
... Cheminee?
... Estrich-Abteil?
... Frottierwäsche?
... Lavabo?
... Plättliboden?
... Rechaud?
... Reduit?
... Tumbler?

(Ursprünglich geposted in meinem privaten Blog am 24.07.2009.)
lG Birgit

97%!

Aus dem Werbetonband in einem Schweizer Supermarkt:

"Heute um 14.99 Franken statt 29.99 Franken. Sie sparen über 97%!"

(Ursprünglich geposted am 13.07.2009 in meinem privaten Blog.)
lG Birgit

Radiozitat des Tages

"Die Schüler sollen davor Alkohol und Marihuana geraucht haben."

(Ursprünglich geposted in meinem privaten Blog am 03.07.2009.)
lG Birgit

Notepad++

Ein kurzes Lob an Notepad++. Er ist mir gerade, erstmals seit ich das Programm kenne, wegen einer Access Violation abgeschmiert. Allerdings ist er trotzdem nicht einfach eingegangen, sondern hat vorher noch brav versucht, alle ungespeicherten Daten zu sichern. Ich bleib dabei, Notepad++ ist einer der besten Freeware Texteditoren, die es derzeit gibt.

Kleiner Nachteil: Auf meinem langsamen Laptop merkt man ihm bei zu langen Dokumenten den Rechenaufwand an, den er dem Prozessor abverlangt, meiner Meinung nach bei der Berechnung der Zeilenumbrüche. Naja. Nichts ist perfekt.

(Ursprünglich geposted in meinem privaten Blog am 24.10.2008.)
lG Birgit

Wahlkarte

Für alle, die sich schon immer gefragt haben, wie in Österreich das Wählen mit der Wahlkarte vom Ausland asu funktioniert, hier ein Auszug aus einem alten Blogbeitrag von mir, den ich im September 2008 in meinem privaten Blog verfasst habe:

Nachdem ich während der Wahl nicht in Österreich bin, beantrage ich übers Internet von Bosnien aus eine Wahlkarte. Viele Behörden haben inzwischen online-Formulare dafür. (Bei manchen kleineren Gemeinden am Land müsste man aber nach wie vor telefonisch oder schriftlich anfragen.) Im online-Formular "beweist" man seine Identität durch Angabe von Reisepassnummer, Ausstellungsdatum und ausstellender Behörde. (Nebst Namen und Geburtsdatum natürlich.) Was die Frage aufwirft, ob damit nicht jeder, der eine Kopie von meinem Reisepass hat (Hotel, Bank, Uni, ein oder zwei Arbeitgeber) für mich eine Wahlkarte anfordern und nach Samoa-West (Inselstaat im Südpazifik, Hauptstadt Apia) schicken lassen kann. Praktische Methode, um Wähler anderer Parteien aus dem Weg zu räumen.

Wenige Tage später habe ich im Hotel Post von Service-Center Graz, als Eilpost gekennzeichnet. Eine Wahlkarte ist ein ausgesprochen faszinierendes Ding, bestehend aus drei ineinander geschachtelten Kuverts. In einem großen A4-Kuvert bekommt man vier Seiten Gebrauchsanweisung und "die Wahlkarte". Diese ist ein Kuvert, das nur unwesentlich kleiner als A4 ist und diverse Stempel und Felder auf der Rückseite hat. In der Wahlkarte stecken der Wahlzettel sowie ein weiteres, beiges A5-Kuvert mit einer großen Nummer.

Vorgehensweise:
* Man entscheide sich für eine Partei. (Schwerster Teil.)
* Man kreuze die entsprechende Partei auf dem Wahlzettel an und verpacke ihn ins beige Kuvert.
* Man staune darüber, ob die Nummer auf dem Kuvert 6 oder 9 heißen soll.
* Man klebe das beige Kuvert zu.
* Man stecke das beige Kuvert ins weiße Wahlkarten-Kuvert und klebe dieses ebenfalls zu. (Erkenntnis am Rande: Der Kleber vom beigen Kuvert ist wesentlich schmackhafter als der vom weißen.)
* Man fülle auf der Wahlkarte aus, wann und wo man das beige Kuvert wieder ins weiße gesteckt hat und bestätige mit der eigenhändigen Unterschrift, dass man die Wahlkarte "selbstständig und unbeobachtet" ausgefüllt hat. (An diesem Punkt muss ich ein wenig lügen, meine Katze hat mich die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen.)
* Man trage die Wahlkarte zur nächsten Post.

Übrigens sind bei jeder Wahl viel zu viele Wahlkarten ungültig, weil Leute aufs Unterschreiben vergessen.

lG Birgit

Revierdenken

In "Life of Pi", das ich gerade lese, wird die Theorie postuliert, dass Tiere sich im Zoo durchaus wohlfühlen, sobald sie sich eingelebt haben und ihr Gehege als ihr Revier ansehen. Ich glaube, dass man das uneingeschränkt auf uns Menschen übertragen kann. Wir pinkeln zwar nicht gerade in die Zimmerecken oder wälzen uns am Wohnzimmerboden -- obwohl bei ausreichendem Blutalkoholspiegel beides schon vorgekommen sein soll --, aber letztendlich ist das Verteilen eigener Sachen auf Bett, Küche und Bad doch nichts anderes. Das eindeutige Zeichen dafür, dass ein Paar endgültig zusammen ist, ist ja bekanntlich seine Zahnbürste in ihrem Badezimmer...

(Ursprünglich geposted in meinem privatem Blog am 14.09.2008.)
lG Birgit

Saturday, November 28, 2009

Sehr ähnlich

Faszinierend, dass leo der Auffassung ist, "self-confident" wäre orthographisch ähnlich zu "self-confident". Nicht, dass ich es abstreiten würde...

lG Birgit

-in

Und aus einem Computerspiel lernen wir wieder einmal, dass das Anhängen eines "-in" an eine Berufsbezeichnung noch lange nicht mit echter Emanzipation gleichzusetzen ist, noch nicht einmal damit, Frauen in gewissen Berufen als Frauen wahrzunehmen. Beispielsweise, wenn dann im Computerspiel Sätze vorkommen à la "Chefin, Ihre Frau hat angerufen.". Obwohl, vielleicht sind die mit der Gleichberechtigung auch nur schon noch einen Schritt weiter...

lG Birgit

Multiagentensysteme im Alltag

Ich plädiere hiermit für mehr Verständnis für Multiagentensysteme im Alltag. Der Algorithmus ist doch eigentlich ganz einfach: Wenn man in das Geschäft hineingeht, nimmt man das Einkaufswagerl von der längsten Schlange, nach dem Einkauf stellt man es bei der kürzesten zurück. Dadurch vermeidet man einfach und effektiv, dass eine einzelne der Schlangen irgendwann so lang wird, dass sie schon in den Eingangsbereich hineinsteht und so schief, dass man zu den kürzeren Reihen dahinter gar nicht mehr hinkommt. Das sollte doch eigentlich jedem Hauptschulabbrecher klarzumachen sein, oder?

Immerhin: Ich bin wieder im Besitz eines wohlsortierten Gefrierschrankes.

Apropos: Lustig eigentlich, dass die Wörter "wohlsortiert" und "wohlgeordnet" ganz unterschiedliche Bedeutungen haben...

(Original gepostet in meinem privaten blog am 07.12.2007)
lG Birgit

It's complicated

Schön langsam wird das hier tatsächlich zur Sammlung stilistischer Highlights, aber es musste gerade sein: Auf Facebook kann man bei seinem Profil unter "Beziehungsstatus" ja alles mögliche eintragen (z.B. Single, Beziehung, offene Beziehung, Ehe, ...) , inklusive dem Namen des Partners. Zur Sicherheit muss der andere, so er auch einen Facebook-Account hat, das aber bestätigen, bevor es öffentlich angezeigt wird.

Soweit, so gut. Nun gibt es neben den üblichen Möglichkeiten, in was für einer Beziehung man gerade leben könnte, aber auch noch die Auswahlmöglichkeit "It's complicated..." für alles, was sich in keine andere Schublade stecken lässt.

Nur, ob dann die Frage "We need you to confirm that you are, in fact, having a complicated relationship with {user}." nicht doch versehentlich etwas zu privat geraten ist? ;)

(Original gepostet in meinem privaten blog am 22.01.2008
lG Birgit

Sprechen Positiv Auf Ihre Selbst

http://de.articledevise.com/article/about/MDI1/Sprechen-Positiv-Auf-Ihre-Selbst/

Falls sich mal wieder jemand über Auto-Übersetzungen amüsieren möchte.

(Original gepostet in meinem privaten blog am 10.06.2008)
lG Birgit

Markov würde sich im Grabe umdrehen...

... wenn er wüsste, wozu seine wertvollen Theorien heutzutage missbraucht werden:

http://painting-xkj.blogspot.com/2008/03/cmudasys-driverirqlnotlessorequal.html


(Original gepostet in meinem privaten blog am 16.07.2008)
lG Birgit

P.S.: ... und der geneigte Leser wird nebenbei erraten haben, was für Wehwehchen mein Computer gerade hat und warum ich auf die Seite gekommen bin.

Hochprozentiges

Ich frage Velinka ganz unschuldig, was sie gerade tut -- und ehe ich mich versehe, sitze ich schon neben ihr beim Schälen von einem viertel Kilo Knoblauch. Was nicht nach viel klingt, praktisch aber etwa 6-8 Knollen sind. Und von denen jede einzelne Knoblauchzehe abzuschälen artet in Arbeit aus. Da etwas zu wenig Knoblauch dafür lagernd ist, spendiere ich noch vier Knollen aus meinen eigenen Beständen. (Waren nur im 5er-Pack zu kaufen, und so viel verbrauche ich in einem ganzen Jahr nicht.)

Danach geht es in den Keller, wo wir uns an das Reiben von 5 kg Karotten machen. Was eigentlich mit einer Fleischwolf-artigen Maschine hätte passieren sollen, bis ich vorschlage, dass -- so kaputt wie die Messer von dem Ding offensichtlich sind -- normale Gemüsereiben wahrscheinlich schneller zum Erfolg führen. Auch 5 kg Karotten sind mehr, als man annehmen würde. Nach einer Stunde tun mir (und ihr) sämtliche Muskeln weh, aber die Karotten sind aufgearbeitet.

Die nächste spannende Zutat ist etwas, das man bei uns im Supermarkt glaube ich gar nicht bekommt: Essigsäure, hochprozentig. Eine kleine Tasse 80%iger Essigessenz reicht völlig für über 6kg Karotten und andere Zutaten und ist immer noch ziemlich sauer. Und ein kleiner Tropfen davon, der Velinka versehentlich auf die Hand fällt, reicht für einen leichten Schmerzensschrei und eine ordentlich rote Stelle auf der Hand.

Dann noch mischen mit den restlichen Zutaten, gut durchrühren, in leere Gurkengläser füllen -- und fertig ist der Jahresbedarf an Karottensalat. An sehr leckerem Karottensalat, möchte ich hinzufügen.

Für alle, die's interessiert, hier das Rezept:
5 kg Karotten
250 g Knoblauch
250 g Kren
130 g Salz
1 l Öl
1 kl. Tasse Essigessenz, 80%ig

(Original gepostet in meinem privaten blog am 02.10.2008)
lG Birgit

Spielregeln

"Das Leben ist ein Spiel, ohne Regeln, ohne Ziel." Ungefähr dasselbe dachte ich einige Zeit lang auch über das Kartenspiel, das Velinka und Ehegemahl mit gewisser Begeisterung spielen. Die einzige Erklärung, die ich bekomme: Man zählt immer bis 14.

Weitere Erkenntnisse:
* Man wirft abwechselnd Karten auf den Tisch, die sich auf einem oder mehreren Stapeln sammeln.
* Manchmal nimmt man danach zusammen mit der ausgespielten Karte wieder eine oder mehrere der Karten und legt sie auf seinen eigenen Punktestapel, wobei man dabei manchmal eine Karte obenauf legt und eine unter den Stapel schiebt.
* Ein häufiger Zug besteht darin, zu einer Karte eine gleichwertige dazuzulegen und die beiden dann zu nehmen.
* Zusammen mit einer gerade ausgespielten Dame oder einem As verschwinden oft mehrere Karten in den eigenen Stapel.
* Es gibt eine Punkteliste mit einer Spalte pro Spieler.
* Manchmal werden auf der Punkteliste während des Spiels Striche für den einen oder anderen Spieler gemacht, üblicherweise direkt nach einem Stich.
* Am Ende werden die Karten auf dem eigenen Punktestapel irgendwie gezählt. Die Summe beider Spieler ergibt immer 25.

Nachdem ich das Spiel mehrere Abende lang fasziniert beobachtet und inzwischen auch ein oder zwei Mal mit Velinka gespielt habe (wobei mir die Regeln da auch eher nebenbei gezeigt als tatsächlich erklärt wurden), hier die Regeln:

Table*

Gespielt wird mit 52 Blatt und 2 Spielern. Außerdem benötigt man einen Block zum Notieren der Punkte.

Grundsätzliches
Es werden mehrere Spiele nacheinander gespielt, bis ein Spieler mehr als 101 Punkte hat. Jedes Spiel besteht aus vier Runden. Der Geber wechselt nach jedem Spiel, nicht aber nach jeder Runde.

Spielvorbereitung
Vor dem ersten Spiel macht man auf dem Block zwei mit Namen gekennzeichnete Spalten, eine pro Spieler, und bestimmt einen Geber. (Bei allen weiteren Spielen wird der Geber gewechselt.)

Der Geber mischt den Stapel gut durch. Der zweite Spieler hebt ab und legt die obersten vier Karten des abgehobenen Stapels offen in die Tischmitte. Dann schaut er die unterste Karte des abgehobenen Stapels an und legt ihn zur Seite. Der Geber schaut die unterste Karte des restlichen Stapels an, legt ihn auf den abgehobenen Stapen und schaut die unterste Karte des gesamten Stapels an. Nun liegen vier Karten in der Tischmitte und 48 auf dem Stapel.

Ablauf einer Runde
Der Geber verteilt folgendermaßen 6 Karten pro Spieler: Zunächst 3 Karten für den anderen Spieler, dann 3 für sich selbst, wieder 3 für den anderen**, und zuletzt wieder drei Karten für sich selbst. Der andere Spieler beginnt.

Die Spieler spielen nun abwechselnd Karten nach den unten folgenden Regeln aus und sammeln ihre Stiche ein, bis keiner mehr Karten auf der Hand hat. Am Ende der Runde können Karten am Tisch liegen bleiben. Ausnahme: Nach der vierten und letzten Runde gehen die restlichen Karten an denjenigen Spieler, der den letzten Stich gemacht hat.

Regeln
Der Spieler, der an der Reihe ist, muss eine Karte ausspielen. Jede Karte hat einen bestimmten Wert (siehe unten, "Kartenwerte während des Spiels").

Die mathematische Formulierung: Hat die ausgespielte Karte genau denselben Wert wie eine oder mehrere disjunkte Teilmengen der ausliegenden Karten, so darf er die Karte sowie alle dieser Teilmengen auf seinen Stichstapel nehmen.

Die verständliche Formulierung: Haben mehrere auf dem Tisch liegende Karten zusammenaddiert genau denselben Wert wie die ausgespielte Karte, so sticht die gerade ausgespielte Karte diesen gesamten Stapel und kommt damit zusammen auf den eigenen Stichstapel. Insbesondere gilt dies auch für Karten mit demselben Wert, zB kann eine Dame eine andere Dame stechen. Kann man von den Karten auf dem Tisch zwei oder mehr Stapel so zusammenstellen, dass jeder davon dieselbe Summe wie die ausgespielte Karte hat, so werden alle Stapel gestochen. Grundsätzlich gilt kein Stichzwang, das heißt, man darf die Karten am Tisch liegen lassen, obwohl man stechen könnte.

Ausnahme: Ein König kann maximal einen weiteren König (und beliebig viele weitere Stapel, die keine Könige enthalten) stechen.

Zusatzregel: Gelingt es einem Spieler, mit einem Stich den gesamten Tisch abzuräumen, bekommt er außerdem einen Zusatzpunkt. Diese werden in Form von Strichen auf der Punkteliste gezählt.

Beispiele
Auf dem Tisch liegen die Karten 3, 5 und 7. Mit einem 8er könnte man 3 und 5 stechen, da 3+5=8. (Das heißt, dass der ausgespielte 8er zusammen mit dem bereits ausliegenden 3er und 5er auf den eigenen Stichstapel kommt.) Mit einem 7er könnte man den bereits ausliegenden 7er stechen. (Hinweis: Fürs spätere Mischen ist es in so einem Fall günstig, die Karten im Stichstapel nicht direkt nebeneinander einzuordnen.)

Auf dem Tisch liegen 2, 3, 5, und 6. Wieder spielt man einen 8er aus. Es gilt 3+5 = 8, und auch 2+6 = 8. Der 8er sticht beide Stapel, und man darf alle fünf Karten auf den Stichstapel nehmen. Da danach der Tisch leer ist, bekommt man außerdem einen Zusatzpunkt.

Auf dem Tisch liegen As und 10. Mit einem weiteren As kann man das As stechen, da beide denselben Wert haben. Man kann aber auch das am Tisch liegende As als 1 interpretieren und das ausgespielte als 11. Damit gilt 1+10=11, und das ausgespielte As sticht beide Karten.

Auf dem Tisch liegen 3, 4, 5, 6, 10, König, König. Ein ausgespielter König hat Wert 14. Es gilt 4+10=14, 3+5+6=14, König=14, König=14. Es darf aber maximal ein König pro Zug gestochen werden. Der Spieler nimmt daher die beiden Stapel 4+10 und 3+5+6 sowie einen der beiden ausliegenden Könige und seinen eigenen. Am Tisch bleibt nur ein König liegen.

Punktewertung
Sobald alle Karten verbraucht sind, also nach vier Runden, wird gewertet. Dazu zählt jeder Spieler die Punkte in seinem Stichstapel zusammen (siehe unten, "Kartenwerte bei der Wertung"). Zusätzlich gibt es 3 Punkte für den Spieler mit den meisten Karten im Stichstapel (keine Punkte bei Gleichstand).

Ziel des Spiels
Gewinner ist, wer in Summe über mehrere Spiele und die gesammelten Zusatzpunkte zuerst 101 oder mehr Punkte erreicht. Erreichen beide Spieler gleichzeitig über 101 Punkte, gewinnt derjenige mit mehr Punkten. Sollten auch diese identisch sein, so ist der Konflikt wahlweise entweder durch eine erhitzte Diskussion über Spielstil und Glück in der Liebe oder durch Münzwurf zu entscheiden. (Sollte die Münze auf der Kante stehen bleiben, steht es den Spielern frei, höhere Gewalt verantwortlich zu machen.)

Kartenwerte
Während des Spiels
2, 3, ..., 10 -- entsprechend dem aufgedruckten Wert
As -- 1 oder 11
Bube -- 12
Dame -- 13
König -- 14

Bei der Wertung
Karo 10 -- 2
As, König, Dame, Bube, 10 (außer Karo 10) -- 1
Kreuz 2 -- 1
Rest (2-9 außer Kreuz 2) -- 0


* ... ist etwa die Lautschrift des Namens, unter dem das Spiel mir vorgestellt wurde. Hinweise über korrekte Schreibweise oder alternative Namen werden angenommen.
** (begeisterte Schnapser müssen sich an dieser Stelle besonders zusammenreißen, nicht die nächste Karte aufzudecken)






Bei der Recherche bin ich übrigens auf eine ausgezeichnete Regelsammlung für Kartenspiele gestoßen:
http://www.pagat.com/alpha.html

(Original gepostet in meinem privaten blog am 06.10.2008)
lG Birgit

ToDo-Box, Teil 2

"Wie soll eine ToDo-Box gegen Stress helfen? Wird die Arbeit dadurch weniger?", fragen sich manche jetzt vielleicht.

Nein, die Arbeit wird dadurch nicht weniger. Aber man hat einen Überblick, wieviel man tatsächlich zu tun hat.

Leute, die über Stress klagen, haben oft das Gefühl, sie arbeiten und arbeiten und es wird nicht weniger. Immer ist noch etwas zu erledigen, nie ist man ganz fertig -- und dann kommt schon die nächste Aufgabe.

Es stimmt -- es gibt immer etwas zu tun. Wirklich alles alles erledigt zu haben ist ein Gefühl, das man zum letzten Mal in den Sommerferien nach dem letzten Schuljahr erlebt. Spätestens dann ist es damit vorbei. (Es sei denn, man gehört zu den Musterstudenten, die wirklich jede Prüfung sofort ablegen. Dann kann man das Gefühl eventuell noch ein paar Sommerferien länger erleben.)

Als bildlichen Vergleich kann man sich Arbeit als sehr langes Laufband vorstellen, sagen wir, 5 km lang. Von vorne kommt immer neue Arbeit dazu, und irgendwann bevor sie die deadline am hinteren Ende erreicht, sollte man sie erledigt haben. Manchmal läuft das Band schneller, manchmal langsamer. Ebenso läuft man selbst manchmal schneller, kann vielleicht sogar ein gutes Stück nach vorne gelangen, und dann wieder ist man langsamer unterwegs und fällt zurück. Oder man macht einfach einmal eine Pause und lässt sich einen Tag lang nur zurückfallen, um einmal wieder in Ruhe durchzuatmen.

Das Schöne an einer ToDo-Box ist, dass sie einem sagt, wo auf dem Laufband man sich ungefähr befindet. Ist man gerade weit vorne und kann es sich leisten, einmal einen faulen Tag einzuschieben? Ist man gut unterwegs, sollte jetzt aber so weitermachen, weil man sonst zu weit zurückfallen würde? Ist man gar am hinteren Ende und kämpft nur noch Schritt für Schritt darum, alle deadlines einzuhalten?

Zusammen mit einer guten Zeitplanung kann man außerdem vorausschauend handeln. Wenn man weiß, dass jetzt wenig los ist, in zwei Wochen aber ein ordentlicher Brocken auf einen zukommt, der schnell erledigt werden muss und wenig Zeit für andere Arbeiten lassen wird, dann wird man sich vielleicht schon vorher ein wenig ins Zeug legen um etwas Vorsprung zu gewinnen und später nicht in Zeitnot zu geraten.

Stress hat zwei Gründe, einen realen und einen psychischen. Der psychische Grund ist der, dass man, wenn man nicht weiß wo man steht, einfach nur läuft und läuft und keinen Erfolg sieht. Ebensowenig weiß man, ob man es sich gerade leisten kann auszuspannen, und tut es im Zweifelsfall eher nicht. Wogegen man, wenn man sich sicher ist, gut in der Zeit zu liegen, auch ohne schlechtes Gewissen einmal ein Wochenende lang faulenzen kann.

Der reale ist schlechte Zeitplanung, die dazu führt, dass einen arbeitsintensive Zeiten unvorbereitet treffen und man sich plötzlich zwei Zentimeter vor der Deadline wiederfindet. Dann schuftet man sich eine Zeit lang zu Tode um alles einzuhalten oder muss überhaupt ein paar Termine verschieben, und danach ist man erst einmal so fix und fertig, dass man auch nicht mehr wirklich in der Verfassung ist, wieder aufzuholen und Raum zu gewinnen.

Natürlich kann es auch bei der besten Zeitplanung passieren, dass so viel zusammenkommt, dass man nicht mit allem fertig werden kann. Wenn fünf Professoren gleichzeitig auf die Idee kommen, bis zur nächsten Woche ein ausführliches Projekt und mehrere Seiten Hausübung zu verlangen -- Chefs neigen zu analogen Forderungen --, dann wird einem das mit oder ohne guter Zeitplanung nicht gelingen. Aber mit einer guten Zeitplanung bleibt einem das gute Gefühl zu wissen, dass man sein Möglichstes getan hat und die Sache einfach nicht schaffbar war. Und mit diesem guten Gewissen ist man dann vielleicht auch eher bereit, statt ohne Erfolg bis zum Zusammenbruch zu arbeiten, lieber bewusst die eine oder andere Aufgabe liegen zu lassen oder zu delegieren und sich stattdessen auf die restlichen zu konzentrieren.

Also, ich wiederhole es: Ich kann ToDo-Boxen nur empfehlen.

(Original gepostet in meinem privaten blog am 15.10.2008)
lG Birgit

ToDo-Box

"Was zum Geier ist eigentlich eine ToDo-Box?", mögen sich manche Leser inzwischen gefragt haben. Also, ich erkläre es: Eine ToDo-Box ist ein kleiner, faszinierender Gegenstand mit der erstaunlichen Eigenschaft, dass er einen in die Lage versetzt, seine Arbeit einzuteilen statt von ihr eingeteilt zu werden.

Nachdem ich glaube, dass mehr Leute als ich von dem System profitieren könnten, möchte ich mein heiß und innig geliebtes Böxchen ausführlich beschreiben.

Meine ToDo-Box ist eine kleine, rote Karteibox für Karteikärtchen im (DIN)A8-Format. Ich persönlich würde das noch kleinere A9-Format vorziehen, dafür werden aber keine Karteiboxen mehr produziert. Falls ich doch einmal eine finden sollte, steige ich um.

Auf jedem Kärtchen steht eine zu erledigende Aufgabe, ein ToDo also. Soweit ist das Ganze von einer herkömmlichen ToDo-Liste noch nicht unterscheidbar. Aber: Man kann sie umsortieren. Man kann sie in Kategorien einteilen, aktuelle nach vorne holen, erledigte ganz entfernen. Mit ToDo-Listen und -Heftchen hatte ich immer das Problem, dass dann viele Sachen erledigt und durchgestrichen waren und die wenigen noch offenen dazwischen über mehrere Seiten verteilt. Insgesamt ist es schwer, sich damit einen Überblick zu verschaffen. Vor allem, wenn langsam immer mehr Aufgaben dazukommen, die nicht sofort erledigt werden können oder müssen. Das geht zu Schulzeiten noch, wo jede Aufgabe spätestens nach zwei Wochen fällig ist, aber in der Uni, wo ein Projekt auch einmal ein halbes Jahr oder Jahr dauern kann, wird das System unübersichtlich.

Mein ToDo-Böxchen hat einen ganzen Haufen Kategorien und in den letzten Wochen noch ein paar zusätzliche verpasst bekommen. Je weiter vorne eine Kategorie ist, desto schneller sollten Aufgaben daraus der Theorie nach auch wieder verschwinden (sprich: erledigt werden). Auch innerhalb jeder Kategorie sind die dringenderen Aufgaben tendentiell weiter vorne eingeordnet als die unwichtigen.

Meine aktuellen Kategorien, von vorne nach hinten, sind:
  • "HEUTE" -- Eindeutig. Wird in der Früh zusammengestellt und, falls es tatsächlich im Laufe des Tages leer werden sollte, bei Bedarf wieder aufgefüllt. Für den Fall, dass man schon am Vorabend vorplanen möchte, hat die Trennkarte auf der Rückseite die Aufschrift "morgen".
  • "Heute ABEND" -- Wird ebenfalls tagsüber zusammengestellt für Dinge, die man am Abend zu Hause erledigen möchte. Wird vielleicht nach Rückkehr aus BiH wieder entfernt werden oder entsprechend ersetzt.
  • "Anrufe" -- Enthält Aufgaben, für die ich als nächsten Schritt irgendwo anrufen muss. Meistens erledige ich solche Telefonrunden dann gleich in einem Pack.
  • "e-mails" -- Ähnlich wie Anrufe, nur eben für Dinge, die als nächstes erfordern, irgendwem zu schreiben. Auch e-mails werden normalerweise packweise abgefertigt. Dann hat man das mail-Programm schon offen und kann gleich alles auf einmal erledigen.
  • "Frag Google." -- Für die zahlreichen Sachen, die auf eine mehr oder weniger ausführliche Internetrecherche warten. Computerangebote vergleichen. Wetter fürs Wochenende herausfinden. Et cetera.
  • "Kurz" -- Für kurze Aufgaben für Uni und Beruf, die wenige Minuten bis maximal eine halbe Stunde lang dauern.
  • "Kurz (privat)" -- Dito für Privates.
  • "Lang" -- Für längere Aufgaben, die ein oder zwei Stunden bis maximal ein paar Tage Arbeit erfordern.
  • "Lang (privat)" -- Dito für Privates.
  • "Epic" -- Für Episches, also Dinge, die durchaus mehrere Monate oder sogar ein paar Jahre dauern könnte. (Die "[LV-Titel] Prüfung"-Kärtchen treiben sich hier zum Beispiel herum.)
  • "Epic (privat)" -- Dito für Privates.
  • "Laufende LVs" -- Für im Moment besuchte Lehrveranstaltungen, bei denen man gelegentlich überprüfen sollte, ob es Neuigkeiten gibt.
  • "Regelmäßiges" -- Arbeiten, die regelmäßig zu erledigen sind, für den Moment aber keine Arbeit erfordern und nur ab und an überprüft werden sollten, ob sie wieder aktuell geworden sind. Dazupassend:
  • "Regelmäßiges & Aktuell" -- Dinge aus der vorigen Kategorie, die gerade Arbeit erfordern und danach wieder in die vorige Kategorie zurückeingeordnet werden können.
  • "Abwarten & Tee trinken" -- Arbeiten, die quasi schon erledigt sind bzw. wo für den Moment nichts mehr zu tun ist, aber wo bei Gelegenheit noch einmal überprüft werden sollte, ob eine passende Reaktion gekommen ist. In dieser Kategorie sind zB abgegebene Berichte oder ausgeschickte Anfragen zu finden, für die ich noch keine Bestätigung oder Antwort bekommen habe.
  • "upon return" -- Die leider im Moment am stärksten wachsende Kategorie der Dinge, an denen ich im Moment nichts ändern kann, sondern erst nach meiner Rückkehr nach Graz.
  • "Leer" -- Das Lager für leere Karteikarten.
  • "DONE" -- Der schöne Lagerplatz für erledigte, fertige, geschaffte, abgearbeitete Aufgaben. Direkt daneben noch
  • "DONE & recycling" -- Für Aufgaben, die auch erledigt sind, aber so oft wiederkehren, dass ich die Kärtchen weiterverwende statt jedes Mal neue zu beschriften.

Zusätzlich hat jede Karte noch eine oder mehrere der folgenden Markierungen am rechten oberen Rand:
  • H -- Muss zu Hause erledigt werden.
  • L -- Benötigt Laptop (oder Heimcomputer).
  • I -- Benötigt Internet.
  • U -- Benötigt Unterlagen.
  • S -- Benötigt Sonstiges.
  • + -- Ist abhängig von Öffnungszeiten, Verfügbarkeiten, ... Kurz: Anderen Personen.

Jede dieser Bezeichnungen kann noch unterstrichen sein, wenn sie nur bedingt zutrifft -- für ein langes e-mail brauche ich zum Beispiel unbedingt den Laptop (oder Heimcomputer) zum Zusammenstellen, aber nur bedingt das Internet am Ende zum Abschicken. Fehlendes Internet ist also kein guter Vorwand, um nicht zumindest anzufangen. Für eine Internetrecherche dagegen brauche ich das Internet unbedingt.

Jede Bezeichnung kann weiters mit einem + versehen sein, falls sie zusätzliche Voraussetzungen braucht -- beispielsweise U+ für spezielle Unterlagen, die ich normalerweise nicht mit mir herumschleppe, oder L+, wenn auf dem Laptop dafür ein spezielles Programm installiert sein muss, das ich üblicherweise nicht habe.


Hiermit empfehle ich jedem, der das Wort "Stress" in seinem aktiven Wortschatz hat, sich so ein System zuzulegen, am besten mit dem eigenen Bedarf angepassten Kategorien. Es zahlt sich aus.

(Original gepostet in meinem privaten blog am 14.10.2008)
lG Birgit

Tiefergelegt

Ein Parkplatz in Graz. Ein tiefergelegter Golf, von oben bis unten überarbeitet und mit allem ausgestattet von Heckspoiler bis doppeltem Chromauspuff, parkt schwungvoll ein. Der Fahrer steigt aus, um die 25 Jahre alt, durchtrainiert, ärmelloses Marken-Sporthemd (mitten im November), stylische Sonnenbrille, fast mehr Gel als Haare in der Frisur. Geht zum Kofferraum. Und packt, in aller Ruhe, einen bunt gemusterten Bügeltisch aus.

lG Birgit

Sport ist Mord

Um nach dem Sturz von Thomas "TJ" Lenning bei der Abfahrt in Lake Louise wieder einmal mein Lieblingszitat zu dem Thema wiederzugeben (wobei man sich den sarkastischen Tonfall dazudenken möge): "Wie grausam waren dagegen doch die Gladiatorenkämpfe..."

lG Birgit

Friday, November 27, 2009

CD-Aufnahme Anton Faist

Für alle, die's interessiert: Der Grazer Unichor (mitsamt mir, diesmal im Sopran) hat vorigen Samstag in der Herz-Jesu-Kirche fünf Musikstücke für eine CD aufgenommen, und zwar von Anton Faist:

* Gloria
* Tantum ergo
* Requiem (C moll)
* Kyrie
* Libera me

Die CD soll es angeblich in zwei bis drei Wochen geben. (Insgesamt 14 oder 15 Stücke, von fünf verschiedenen Grazer Chören.)

lG Birgit

Some like it...

Neulich bei einer Diskussionsrunde im Fernsehen: "Zum Glück sind wir Menschen ja alle unterschiedlich und haben auch unterschiedliche Vorlieben. Sonst hätten wir ja alle dasselbe Auto und dieselbe Frau..."

Vor allem dieselbe fände ich bedenklich.

lG Birgit

Wednesday, November 18, 2009

Firmenerfolg

Hier eine Anregung für alle Firmen, die noch schöne Formulierungen für ihre Jahresergebnisse brauchen:

"Unsere heurigen Zahlen sind wesentlich besser, als die des nächsten Jahres es sein werden!"

lG Birgit

Saturday, November 7, 2009

Bis zu 100% mehr...

Ich liebe Werbungen à la "... bis zu 100% mehr...". Irgendwann erfinde ich selber noch ein paar davon.

Zum Beispiel:
"Der 1l-Tetrapack enthält bis zu 100% mehr Inhalt als die 1l-Flasche."

Oder:
"Spielen Sie jetzt Lotto, und Sie können bis zu 43864% mehr verdienen als mit einem gewöhnlichen Sparbuch."

Oder:
"Power-Diesel enthält um 100% mehr Zucker als gewöhnlicher Diesel."

lG Birgit

Saturday, October 31, 2009

Gruselig

Es ist Halloween und im Fernsehen läuft "Willkommen bei Carmen Nebel". Zufall?

lG Birgit

Friday, October 30, 2009

Für 5 wäre das Endergebnis sogar richtig...

Gefunden auf Wikipedia: "132 mod 10 = 8" (Link). Interessant. Selbst bei meinen sonst mageren zahlentheoretischen Kenntnissen.

lG Birgit

Sunday, October 25, 2009

Me@BoardGameGeek

Ich habe mir mittlerweile auch endlich einen Account bei BoardGameGeek zugelegt, wo ich genau mitschreibe, welche Spiele ich wann gespielt habe, und auch bei allen mir bekannten Spielen brav Punkte eingetragen habe, wie gut sie mir gefallen. Ebenfalls dort zu finden ist meine Spielesammlung, falls jemand einmal wissen will, was man bei Spieleabenden bei mir vorfindet und was man selbst mitbringen muss, wenn man es spielen möchte.

lG Birgit

P.S.: Alle LeserInnen, die ebenfalls einen BoardGameGeek-Account haben, mögen mir das bitte mitteilen. Bin ja auch neugierig. :-)

P.P.S.: Diskreter Hinweis an alle meine Eltern, die sich zwei Mal im Jahr beschweren, dass sie nicht wissen, was sie mir schenken sollen: Ich führe dort auch eine Wunschliste. ;-)

Erkenntnis des Tages

Ich habe im Wesentlichen zwei Arten von Büchern: Solche in gutem Zustand. Und solche, die ich schon einmal hergeborgt habe.

lG Birgit

Thursday, October 22, 2009

Provinzbuchhandlung

Woran erkennt man, dass die Buchhandlung, in der man sich gerade umsieht, mitten in der tiefsten Provinz ist? Zum Beispiel, wenn man plötzlich aus dem DSA-Regelwerk das Buch "DSA -- Wege der Zauberei" entdeckt -- mitten zwischen "Skizzieren und Aquarellieren" und "Kalligraphie".

lG Birgit

Saturday, October 17, 2009

Japanerfalle

Japanerfalle, gefunden in Bern:

Foto: Japanerfalle
(gefunden in Bern)

lG Birgit

Friday, October 16, 2009

Schlangen

http://viruscomix.com/page496.html

lG Birgit

Jeez

http://www.thepaincomics.com/Jesus%20vs.%20Jeezus.jpg

lG Birgit

Sommer an der TU Graz

Foto: Sommer an der TU Graz
(aufgenommen am 26.06.2009 vor dem Studienzentrum Inffeldgasse)

lG Birgit

Heimtückisch

Ich fand schon die Meldungen von alten Windows-Versionen à la "Updates durchgeführt -- Der Computer wird in 15 Minuten neu gestartet" recht heimtückisch, die obendrein keinen "Abbrechen, ich werd schon irgendwann neu starten"-Knopf hatten, sondern nur einen "In 15 Minuten nocheinmal erinnern"-Knopf.

Besonders lästig, wenn man während dieser 15 Minuten nicht am Computer ist. Ich habe es einmal getestet: Windows ist gnadenlos und killt Programme mit ungespeicherten Änderungen einfach. Wer kein Backup gemacht hat, hat Pech gehabt.

Windows 7 allerdings ist richtig heimtückisch. Nicht nur, dass es ebenfalls den "Übrigens, ich starte in 15 Minuten neu"-Dialog hat, es öffnet ihn auch noch im Hintergrund. Hätte ich nicht gerade nachgeschaut, was für Fenster ich gerade offen habe, hätte ich nicht einmal gemerkt, dass ich meine offenen Dokumente schleunigst in Sicherheit bringen sollte.

lG Birgit

Freiheitsdrang

Foto: "Freiheitsdrang"
(aufgenommen während des Zürich Multimobil Festivals)

lG Birgit

ÖBB

Foto: Scheibe in einem Zug der ÖBB

lG Birgit

Thursday, October 15, 2009

Grüße aus Schilda

Gefunden vor einer Tiefgarage in Luzern:

Ohne Worte.


lG Birgit

Wednesday, September 30, 2009

Bad Pixel

The equation in this picture is correct, there is only one bad pixel. Which one?

kR Birgit

Tuesday, September 29, 2009

Giftig

McDonalds hat in der Schweiz ein ganz tolles neues Werbeplakat: "Wenn deine reiche Grosstante munterer ist denn je:", und darunter ein Bild von einem Hamburger.

Ich wusste ja immer schon, dass McDonalds-Fraß nicht gerade gesund ist, aber so drastisch hätte nicht einmal ich es ausgedrückt. Und hätte irgendeine andere Firma das Plakat aufgehängt, würde McDonalds sie vermutlich verklagen wegen Rufschädigung. So dagegen wird es wohl bei der Köpfung eines Werbestrategen bleiben...

lG Birgit

Saturday, September 26, 2009

Schräg

Heute auf tvtv.at (http://www.tvtv.at/tvtv/web/programdetails.vm?programmeId=30013510&lang=de&epgView=list&groupid=0&tref=Program):

"Detailinfo zur Sendung 'Die 25 schrägsten Dokusoap-Helden':
(...)
Ähnliche Sendungen:
Udo Jürgens - Die Geburtstagsgala
Manuel Horeth - Der Mentalist
(...)"

lG Birgit

P.S.: Ich gratuliere dem blog und mir selbst zum 100. Posting.

Flu Trends

http://www.google.org/flutrends/intl/en_us/

lG Birgit

Wednesday, September 23, 2009

Speziell für Manager: 10 Tricks um effektiv zu verhindern, dass in der eigenen Firma sinnvoll gearbeitet wird

1) Berufen Sie Meetings ein!

Da man von Ihnen als Manager nicht erwarten kann, sich tatsächlich selbst die Hände an der Arbeit schmutzig zu machen, könnte Ihnen über kurz oder lang fad werden. Zwar sind Minigolf und Solitaire nette Möglichkeiten, innerhalb des eigenen Büros die Zeit totzuschlagen. Warum aber nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und neben der Beschäftigungstherapie auch noch so wirken, als täte man etwas für die Firma?

Mindestens zwei bis drei Mal pro Woche sollten Sie daher ein ausführliches Meeting einberufen. Dieses darf keinesfalls weniger als drei Stunden dauern. Telefonate oder Pausen sind Tabu. Teilen Sie der Sekretärin mit, sie dürfe Sie unter keinen Umständen stören, egal welcher Teil der Firma brennt. Das Meeting geht vor.

Beschränken Sie sich beim Inhalt des Meetings auf Themen, die ohnehin allen Beteiligten wohlbekannt sind. Sprechen Sie keinesfalls Dinge an, die tatsächlich von Belang sein könnten. Sollte ein Mitarbeiter auf eigene Faust versuchen, ein firmenrelevantes Thema anzusprechen, weisen Sie ihn freundlich darauf hin, dass dieses nicht auf der Tagesordnung steht.

2) Planen Sie kurzfristig!

Lange im Voraus bekannte Uhrzeiten für Meetings könnten dazu führen, dass Ihre Mitarbeiter deren Untergebenen auf ihre Abwesenheit vorbereiten und ihnen Arbeitsanweisungen für die drei bis vier Stunden hinterlassen. Verhindern Sie dies auf jeden Fall! Sie erkennen, dass Sie gute Arbeit geleistet haben, wenn am Ende des Meetings zwanzig Leute seit mehreren Stunden im Foyer warten, die alle nur zwei Minuten mit einem der Teilnehmenden sprechen hätten müssen, um ihre Arbeit fortzusetzen.

3) Geben Sie Tipps, auch wenn Sie im Grunde keine Ahnung haben!

Mindestens zwei Stunden des Tagen sollten Sie damit verbringen, in der Firma nach dem Rechten zu sehen. Stürmen Sie dazu wahllos in Büros und geben Sie vernünftige Ratschläge zu dem erstbesten Gegenstand, den Sie sehen. Bestehen Sie darauf, dass diese sofort umgesetzt werden. Der Angestellte telefoniert gerade mit einem wichtigen Kunden? Egal, sorgen Sie dafür, dass die seit zwei Jahren leere Batterie in der Wanduhr sofort ersetzt wird. Der für die am Gang herumstehenden Pakete verantwortliche Mitarbeiter ist gerade am Klo? Holen Sie sofort einen anderen Mitarbeiter, der von der Materialverwaltung nicht die leiseste Ahnung hat, von seinem Schreibtisch weg und lassen Sie ihn die Pakete unverzüglich und vor ihren Augen wegräumen.

4) Zeigen Sie Selbstständigkeit im Umgang mit der Firmenausrüstung, selbst wenn Sie nicht ganz genau wissen, was Sie tun!

Da Sie den Kauf genehmigt haben, müssen Sie mit dem Zeug schließlich auch umgehen können. Seien Sie mutig, experimentieren Sie ruhig gleich zu Beginn mit den teuersten Geräten herum. Lehnen Sie jede Hilfe entschieden ab, nur Anfänger brauchen Erklärungen. Verweigern Sie den Blick in die Gebrauchsanweisung. Der Mensch lernt seit jeher durch Versuch und Irrtum. Und wieviel kann denn schon schiefgehen, wenn Sie Ihre Kaffeetasse mitten auf der Elektronik abstellen? Eben.

Sie wollen im Serverraum etwas kopieren, aber der Kopierer hat keinen Strom und alle Steckdosen sind belegt? Fragen Sie nicht erst mühsam den zuständigen Mitarbeiter, welches Gerät für ein paar Minuten keinen Strom braucht, sondern seien Sie eigenständig und ziehen Sie den nächstbesten Stecker, dessen Dose Ihnen zusagt. Schlimmstenfalls hängt ja nur der Zentralrechner dran, auf dem seit mehreren Stunden das Backup der gesamten Firmendaten läuft. Lächeln Sie dem am Boden zerstörten Sysadmin freundlich zu und verlassen Sie mit einem netten "Danke, Sie brauchen sich nicht um mich zu kümmern, ich bin schon fertig" den Raum. (Seien Sie darauf gefasst, dass er Sie in etwa so ansieht, als hätten Sie gerade mit einem Truck sein Auto gerammt und würden ihm im Wegfahren versichern, er bräuchte sich um Sie keine Sorgen zu machen.)

5) Geben Sie Ihren Angestellten Aufgaben, aber nicht das notwendige Material und Umfeld, um diese zu erfüllen!

Tragen Sie ihrem Angestellten beispielsweise auf, das Lager aufzuräumen, verweigern Sie ihm aber aus Sicherheitsgründen den Lagerraumschlüssel. Verlangen Sie komplizierte Berechnungen und Programme, stellen Sie dafür aber bestenfalls einen besseren Taschenrechner zur Verfügung. Fordern Sie eine Internetrecherche zu einem Thema, vergessen Sie aber auf das Einrichten einer Internetverbindung am Arbeitscomputer. Die Varianten dieser Methode sind endlos, seien Sie kreativ!

Sollte der frustrierte Mitarbeiter übrigens auf die Idee kommen, sich seine Arbeitsgeräte selbst zu kaufen, dann verbieten Sie ihm unter allen Umständen, diese in die Firma mitzunehmen.

6) Demotivieren Sie Ihre engagierten Mitarbeiter!

Überzeugen Sie einen motivierten Mitarbeiter, dass das Wohl der Firma, des Landes, ja, der gesamten Menschheit davon abhängt, dass eine plötzlich angefallene Aufgabe bis zum übernächsten Morgen erledigt ist. Der engagierte Mitarbeiter wird daraufhin zwei Kinobesuche und ein Rendezvous absagen, die ganze Nacht unter Koffeineinfluss durcharbeiten und schließlich völlig erschöpft aber glücklich das Resultat seiner Anstrengungen präsentieren. Legen Sie es in eine Ecke und beachten Sie es mindestens zwei Wochen lang nicht.

Alternativ: Erklären Sie dem Angestellten, dass diese Arbeit ohnehin schon vor Wochen von einem anderen Mitarbeiter erledigt wurde, und Sie sich nur überzeugen wollten, ob er dasselbe Ergebnis herausbekommt.

7) Beschweren Sie sich bei durchgeführten Arbeiten, warum diese nicht früher erledigt wurden!

Rufen Sie den technischen Dienst um 13 Uhr an, dass ihr Internet nicht funktioniert. Wenn der Mitarbeiter um 13:05 mit der Reparatur fertig ist, blaffen Sie ihn an, dass sie schon seit mehreren Stunden kein Internet hatten und ob er das nicht von selbst hätte bemerken müssen. Gehen Sie nicht auf die Frage ein, warum Sie ihr eigenes Internetkabel abgesteckt haben. (Es war so im Weg.)

8) Hindern Sie ihre Mitarbeiter daran, freiwillig unbezahlt mehr zu arbeiten!

Sorgen Sie dafür, dass alle Mitarbeiter zu Dienstschluss das Büro verlassen. Gehen Sie nicht auf das Argument ein, dass das Experiment gerade läuft, der Computer in fünf Minuten neu gestartet werden muss und danach die ganze Nacht vor sich hin arbeiten könnte, oder dass man schlicht und einfach gerade so schön in Schwung ist. Wenden Sie diese Regel bei allen Mitarbeitern an, selbst bei denen, die Sie für ausreichend vertrauenswürdig halten, um ihnen einen eigenen Büroschlüssel zu geben.

Verhindern Sie, dass Angestellte Arbeit mit nach Hause nehmen. Selbst die auf der Homepage öffentlich zugänglichen Daten könnten sich in den Händen eines Mitarbeiters beim Durchschreiten der Firmentür sofort in streng vertrauliches Material verwandeln.

9) Geben Sie widersprüchliche Anweisungen!

Verlangen Sie von einem Mitarbeiter, dass er die gesamte Produktionssoftware auf ein neues System umstellt. Sobald er damit fertig ist, fragen Sie ihn vorwurfsvoll, was um Himmels Willen er sich nur dabei gedacht hat. Tragen Sie einem Mitarbeiter auf, etwas zu einem Kunden zu liefern. Holen Sie ihn nach seiner Rückkehr sofort vors kleine Kriegsgericht, warum er während seiner vorgeschriebenen Arbeitszeit weggefahren ist. Erklären Sie, die Betriebskantine sei für alle Mitarbeiter gratis. Stellen Sie den Angestellten nach einigen Wochen zur Rede, warum er sein Essen nicht bezahlt wie jeder andere anständige Mensch auch.

10) Geben Sie einfach gar keine Aufträge, und seien Sie nicht verfügbar!

Im Zweifelsfall die einfachste Methode: Sagen Sie Ihren Mitarbeitern einfach überhaupt nicht, was sie tun sollen. Machen Sie klar, dass Eigeninitiative unerwünscht ist. Legen Sie sich ein Repertoire an ausweichenden Antworten zu, falls der Angestellte wiederholt fragt, was er denn arbeiten solle. Besonders geeignet sind hier Verschiebungstaktik ("Ich weiß da schon was für Sie, ich sage Ihnen dann morgen Genaueres.") und Ausweichmanöver ("Ich hab gerade gar keine Zeit, ich bin auf dem Weg zum Meeting."). Verbringen Sie möglichst viel Zeit außerhalb der Firma, um allzu häufigem Nachfragen zu entgehen. Nehmen Sie Ihr Mobiltelefon mit, heben Sie aber nicht ab.

Kombinieren Sie diese Taktik am besten mit regelmäßigen Vorwürfen an den Angestellten, warum er den ganzen Tag nur faul herumsitzt statt zu arbeiten.

(Original gepostet in meinem privaten blog am 09.09.2008)
lG Birgit

Tuesday, September 22, 2009

Keyword Analysis

Die Suchanfragen, mit denen Leute auf diesem Blog landen, faszinieren mich immer wieder. Das Beste des Monats (mit Anzahl der Suchanfragen mit diesem Begriff):
* TVD_FW_GRAPHIC_NAME_LONG (6)
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* VON SCHIRACH VERBRECHEN ONLINE
* Frederick von Schirach
* ich will lernen auf der tastatur zu schreiben

lG Birgit

Mind Games

21.09.2009, Gasthaus "Weisser Wind" in Zürich. Die Aufführung heißt "Mind Games -- Die Macht des Unbewussten", von und mit Julian Layn (Pianist), Mike Fingerhut (Mentalist) und Cla Coray (Ist). Aufmerksam geworden war ich darauf, weil ein paar Wochen davor direkt vor meiner Haustür die Dreharbeiten stattgefunden hatten für ein Filmchen, das dort angeblich am Anfang vor der Show gezeigt werden sollte. Und der Neugier, was es damit auf sich hat, musste man natürlich nachgeben.

Wie auch immer, hinter dem Titel steckt eine Art Zaubershow -- und zwar eine wirklich gute. Etliche der Kandidaten von "Next Uri Geller" könnten sich mehr als eine Scheibe abschneiden von dem Mentalisten namens Mike Fingerhut. Zwar kein Copperfield, und auch an Manuel Horeth, Derren Brown oder Farid kommt er nicht ganz heran -- das wäre auch sehr schwer --, aber Waayatan, Ully Loup und Vincent Raven würde ich ohne zu zögern sogar in Summe hinter ihm einordnen. (Jan Rouven zählt nicht, den betrachte ich nicht einmal als Zauberer.)

Jedenfalls habe ich nach einer halben Stunde Zettel und Stift aus meinem Rucksack geholt, um ein paar Notizen zu machen und hier im blog ausführlich wiedergeben zu können. Nein, die Tricks werde ich nicht verraten. (Wie auch bei Farid und Manuel Horeth verrate ich nicht die Tricks von Zauberkünstlern, deren Leistung ich respektiere. Ausgenommen natürlich, wenn sie bei Next Uri Geller auftreten.)

Gleich zu Beginn wird das gedrehte Filmchen vorgeführt. Mit vier Anläufen, nachdem der VLC-MediaPlayer nicht ganz so mitspielt, wie man es gehofft hätte.

Danach geht es los mit einem ziemlich langen Klavierstück, und ein paar Vorhersage-Tricks zum Aufwärmen. Nett gemacht, bislang nicht spektakulär.

Es folgt ein "Experiment" mit einer schwarzen und drei weißen Kugeln in einem Beutel. Columbo-Fans dürften einen ähnlichen Trick kennen. Ich vergebe an dieser Stelle die ersten Plus für Fingerfertigkeit und für Rhetorik. (Auch, wenn ich mit dem Schwiizerdüütsch ein wenig kämpfe.)

Der nächste Trick geht leider gründlich schief -- dank eines unbrauchbaren Freiwilligen aus dem Publikum, der weder in der Lage ist, vordere und hintere Hosentaschen auseinanderzuhalten, noch rechte und linke. Mentalist: "Stecke den Gegenstand in die hintere Hosentasche.", Freiwilliger steckt ihn in die rechte vordere. Mentalist: "Nimm jetzt einen zweiten Gegenstand vom Tisch, und stecke ihn in die linke vordere Hosentasche." Freiwilliger nimmt etwas und steckt es in die rechte hintere Tasche. Publikum kichert. Mentalist: "Und jetzt nimm den dritten Gegenstand und stecke ihn in die rechte vordere Hosentasche." Freiwilliger erinnert sich, dass dort schon was ist, zuckt mit den Schultern, und steckt den Gegenstand in die linke vordere Tasche. Dass der Rest nicht mehr funktionieren kann, ist klar. An diesem Punkt wäre es natürlich günstig, mit dem Assistenten einen Notfallcode ausgemacht zu haben -- irgendwas in der Form "Achtung, der Freiwillige ist ein Idiot; Tu so, als hätte er die Gegenstände in folgender Reihenfolge genommen: ...". Schlaue Assistenten sind bei sowas natürlich auch immer hilfreich. Jedenfalls habe ich Realität und Plan verglichen, und hätte der nette Mensch aus dem Publikum mitgespielt, hätte der Trick geklappt. Wirklich schade, dass glaube ich durch den Patzer im ersten Teil der zweite Teil des Tricks nicht mehr vorgeführt werden konnte. Ich nehme an, da wäre noch mehr gekommen.)

Nach 20-minütiger Pause folgt der zweite Teil, der meine Meinung endgültig von "sehr brauchbarer Amateur" zu "noch etwas unerfahrener Profi" verbessert.

Vom ersten Trick nach der Pause, der auf einem Tisch stattfindet und wegen der etwas kleinen Karten mit einer von oben auf den Tisch gerichteten Kamera auf die Leinwand übertragen wird, wage ich zu verraten, dass der eigentliche Trick sogar im Blickfeld der Kamera (und direkt vor der Nase der Freiwilligen) stattfand. Ich nehme an, dass aber niemand, der nicht weiß, worauf er achten muss, in dem Moment dort hinschauen würde. Sehr nett gemacht jedenfalls; Hätte ich ein bisschen mehr Fingerfertigkeit, würde ich den ungeniert abkupfern. (Nachahmung ist die aufrichtigste Form der Bewunderung.)

Zwischendurch überrascht mich der Pianist, der bislang nur mit zu langen Stücken gelangweilt hatte, mit sowohl einer guten Falsett- als auch einer guten Bass-Stimme. Ich plädiere dafür, dass er singen statt klavierspielen sollte. (Wobei das Geklimpere von der Spieltechnik her wahrscheinlich auch ganz okay war; Aber ich geh nun einmal nicht zu so einer Vorstellung, um Musik zu hören.)

Nur mäßig gut klappt der nächste Trick, leider wieder auf Grund einer lästigen Freiwilligen. Es geht um Telepathie, der Mentalist bittet dabei explizit um Freiwillige, die an Telepathie glauben. Ich glaube, dass das das eigentliche Problem war; am geeignetsten für solche Tricks sind meiner Meinung nach Leute, die nicht daran glauben. Dass die Freiwillige ganz ohne Zutun des Mentalisten ihre persönlichen übersinnlichen Erlebnisse hatte, war dem Trick jedenfalls nicht förderlich. Übrigens haben wir denselben Trick in wesentlich schlechterer Ausführung vor Kurzem bei Waayatan gesehen.

Der letzte Trick, der mit dem ganz am Anfang vorgeführten Film zu tun hat, klappt leider ebenfalls nicht. Trotzdem finde ich es sehr kreativ, einen Trick zu nehmen, der auf einer gängigen Zaubermethode beruht, und so zu tun, als würde er auf einer anderen gängigen Methode beruhen.

Einziges ganz kleines Manko für mich ist die implizite Behauptung (oder zumindest nicht richtiggestellte Annahme des Publikums), alle "Experimente" würden tatsächlich auf Manipulation und/oder psychischen Fähigkeiten beruhen, und nicht auf Tricks. Zauberkunst ist eine Kunst. Ich schätze es nicht besonders, wenn sie ins Licht der Scharlatanerie abrutscht, indem sowas behauptet wird.

Die drei missglückten Tricks dagegen ergeben für mich keine Abzüge vom Gesamtbild. Sie waren alle drei gut durchdacht und sind leider an den freiwilligen "Helfern" gescheitert. Die spontanen Improvisationen des Mentalisten, um noch ein bisschen was davon zu retten, waren sogar recht gut. (Wer sehen will, wie man einen verunfallten Trick nicht rettet, möge sich diesen Auftritt ansehen einer gewissen Person, die ich wie gesagt nicht als Zauberkünstler bezeichnen möchte.)

Fazit: Es ist erfrischend zu sehen, dass es nach wie vor wirklich gute Shows gibt, die mit einfachsten Mitteln auskommen. (Auch wenn ich bekanntlich auch nach wie vor ein Fan von Aaron Crows hochtechnischen Spielereien bin.) Kein einziger der Tricks war 08/15, das Programm schlüssig und nicht nur einfach eine Aneinanderreihung von zusammenhanglosen "Experimenten", und der Abend (bis auf die etwas langwierigen Klavierstücke) gelungen.

Wer meine üblichen Verrisse von Next Uri Geller gelesen hat, weiß, dass ich mit Lob bei Zauberkünstlern sparsam bin. Dieses hier ist verdient.

Nächste (und möglicherweise letzte) Vorstellung: 8. Oktober 2009, 20:00, Gasthaus "Weisser Wind" in Zürich. Kartenvorverkauf auf www.tischendorf.ch oder www.starticket.ch, weitere Informationen auf www.mindgames.ch. Hingehen.

lG Birgit

P.S.: Über den Umweg der Gemeinschaft Europäischer Mentalisten habe ich auch die Homepage von Mike Fingerhut ausfindig gemacht, zu finden hier: http://www.mikemagic.ch/. Mal sehen, ob wir ihn irgendwann bei Uri sehen werden.

Monday, September 21, 2009

Verbrechen von Ferdinand von Schirach

Auf ARD war heute ein recht lustiges Interview zu sehen mit einem Strafverteidiger mit einigen interessanten Ansichten und dem Namen Ferdinand von Schirach.

Meine drei Lieblingszitate:
Interviewer (sinngemäß): "Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn jemand etwas getan hat, und weil Sie so ein guter Verteidiger sind, wird er trotzdem freigesprochen?"
Schirach: "Wenn Sie nicht verurteilt werden am Schluss sondern freigesprochen werden, dann waren Sie's ja nicht. Dann hab ich ja nicht einen Mörder verteidigt, sondern ich habe einen Unschuldigen verteidigt."
Interviewer: "Das ist aber Juristenlogik, oder?"

Schirach: "Die meisten Leute, die Verbrechen begehen, begehen sie falsch, und als Anwalt ... darf man ja nicht raten, wie man das richtig macht, aber... ich würd's lassen, auf jeden Fall. Wenn Sie keine Erfahrung damit haben, bringt's nichts."

Interviewer: "Bei wem erkennen Sie Lügen leichter, bei einem Mandanten oder bei Ihrer Partnerin?"
Schirach: "Meine Partnerin lügt nicht. Sagt sie."

Vielleicht noch ein paar weitere nette Zitate findet man in jedenfalls seit ein paar Wochen in "Verbrechen" von Ferdinand von Schirach, ISBN 3492053629. Und das ganze Interview findet man (momentan noch) auf http://www.rbb-online.de/thadeusz/index.html.

lG Birgit

Monday, September 7, 2009

The making of ISBN 978-3-940445-54-4

(ISBN 978-3-940445-54-4: Gerd Baron und Birgit Vera Schmidt (Hrsg.): Österreichische Mathematik-Olympiaden 2000--2008. Aufgaben und Lösungen. Eigenverlag, Wien/Graz, 2009.)

Es ist schwer zu sagen, wann und wo die Entscheidung über meine Beteiligung an der Entstehung von ISBN 978-3-940445-54-4 gefallen ist. Vielleicht schon im Jahr 2003 in Raach, als ich nach zwei Wochen schon recht müde war vom Lernen und mich damit motiviert habe, dass ich doch schließlich will, dass im nächsten Band der ÖMO-Aufgabensammlung zwei Zeilen mit "Schmidt" in der Preisträgertabelle stehen. Aber so gesehen hat mein Teil der Geschichte wohl eigentlich schon 2002 begonnen, als ich zum ersten Mal bei der Matheolympiade teilgenommen habe. Oder dann genaugenommen schon 2001, als ich bei der Känguru-Siegerehrung überhaupt auf die Matheolympiade aufmerksam geworden bin. Und wenn man das so weiter fortsetzt, dann beginnt die Geschichte für mich vermutlich am 5.5.1986, wenn nicht noch früher.

Also sagen wir, konkret begann die Entstehung des Buches am 7. Juni 2008, als nach der Siegerehrung vom Bundeswettbewerb darüber diskutiert wurde, dass es Band 3 wahrscheinlich nie geben wird, und ich mich zu der Aussage hinreißen ließ: "Ach was, es gibt doch sowieso zu allem schon Musterlösungen, wenn ich mich ein paar Nachmittage hinsetze und das zusammentippe... So viel Arbeit kann das doch nicht sein."

Der konkrete Auftrag wurde mir dann ein paar Wochen später von Prof. Heuberger überbracht, mit den Worten: "Ich hatte die Gehässigkeit zu erwähnen, dass Sie motiviert sind.".

Juni 2008: In insgesamt etwa 3 Stunden Besprechungen und etlichen emails werden die Grundlagen geklärt. Oder zumindest eine Liste von Fragen für die nächste Besprechung in Wien zusammengestellt. Welche Druckerei? Präsentation bei der 40-Jahr-Feier? Wenn ja, dann Druck der Beispiele von 2009 oder nicht? Woher bekommt man die Musterlösungen, wenn man sie nicht gerade selber gesammelt hat? Soll das Buch englische Angaben und/oder Lösungen enthalten? Eine Lösung pro Beispiel oder wo vorhanden mehrere Lösungswege? Liste mit Medaillengewinnern? Vorwort, und wenn ja, von wem?

Juli bis September 2008: Nachdem die Musterlösungen nicht so recht auftauchen wollen, fange ich neben meinem Ferialjob in Bosnien-Herzegovina einmal an, alte Beispiele zu lösen. Überraschenderweise werden Beispiele davon, dass sie alt sind, nicht unbedingt leichter, und ein Wettbewerb, der im Original 9 Stunden dauert, ist auch nachträglich nicht deutlich schneller zu lösen.

Oktober 2008: Die Ergebnisse der Herbst-Besprechung sind da. Keine wirklichen Entscheidungen zu den diversen Fragen, außer, dass gedruckt werden soll. Und zwar die Beispiele von 2000 bis 2008, also nur von 9 Jahren, dafür mit Präsentation bei der 40-Jahr-Feier am 12. Juni 2009.

November 2008 bis Jänner 2009: Neben zwei zu betreuenden Übungen und einigen eigenen Prüfungen bleibt nicht viel Zeit für das ÖMO-Buch. Zumindest treffen aber schön langsam Kopien der originalen Angaben und Musterlösungen ein, und ich möchte an dieser Stelle Prof. Gstöttner danken für einen fast vollständigen Satz der deutschen Angaben und Lösungen, sowie Prof. Windischbacher für seine Sammlung englischer ÖMO-Hefte.

Februar 2009: Semesterferien. Und damit endlich Zeit, sich hinzusetzen und produktiv zu werden. Nach ca. 74 Stunden Tipparbeit, davon fast 44 innerhalb einer Woche -- Pausen bereits abgezogen --, sind Ende Februar alle Landeswettbewerbe, alle Gebietswettbewerbe, und von den Bundeswettbewerben und Zwischenwettbewerben alle bis einschließlich 2004 getippt, inklusive Musterlösungen versteht sich.

2. März 2009: Gut vorbereitet mit etlichen Ausdrucken der Demoversion mit dem aktuellen Stand, einer Liste von Fragen, einer ersten Kostenschätzung für den Druck, und einer Liste der Änderungen gegenüber den Originalangaben, geht es nach Wien zur ÖMO-Besprechung. Die Angabenänderungen (die großteils die Vereinheitlichung von "natürliche Zahlen" auf "positive ganze Zahlen" betreffen) erhalten den Segen von Prof. Baron. Weiters wird eine Auflage von 700 Stück beschlossen. In Sachen Druckerei ist die Entscheidung zwischen einem deutschen Druckdienstleister und der Hausdruckerei noch offen. Dafür steht jetzt fest, dass die Angaben auch auf Englisch gedruckt werden sollen, aber nicht die Lösungen.

16. März 2009: Nachdem das Buch endlich so weit ist, dass man die Seitenzahl des Endergebnisses genau genug abschätzen kann, schicke ich die erste Anfrage bezüglich der Kosten an 1-2-Buch.de. Die Antwort kommt noch am selben Abend. Ein erster Richtwert für 700 Bücher liegt bei 2100 Euro, inklusive ISBN, Eintragung ins VLB (Verzeichnis Lieferbarer Bücher) und Versand.

30. März 2009: Eine erste Runde Covervorschläge, dankenswerterweise gezeichnet und zur Verfügung gestellt von Prof. Putzer, wird ausgeschickt und erhält sehr unterschiedliche Rückmeldungen.

8. April 2009: Es ist geschafft! Die letzte Musterlösung ist getippt.

9. April 2009: Endlich die Entscheidung aus Wien, beim Druckdienstleister aus Deutschland drucken zu lassen, der offenbar deutlich billiger produzieren kann als die Hausdruckerei. Und vermutlich nicht mehr wirklich an den Auftrag geglaubt hat, nachdem die Anfrage fast einen Monat zurückliegt.

12. April 2009: Nachdem der Großteil geschafft ist, ist es Zeit, sich einen Abend lang hinzusetzen und die faden Kapitel zu schreiben. ("Über die ÖMO", "Über dieses Buch", ...)

13. April 2009: Und zur Entspannung nach dem langweiligen Teil folgt das Schreiben ein kleines Java-Progrämmelchen zum Einlesen und Konvertieren der Preisträgertabelle.

14. April 2009: Die englischen Angaben sind fertig getippt. Damit ist der Inhalt quasi fertig.

15. April 2009: Zusammen mit Prof. Heuberger, der bereits das LaTeX-Grundgerüst beigesteuert hatte, wird einen ganzen Tag lang das Layout fertiggestellt. Um 21:15 existiert die "Prefinal Version", die am nächsten Tag an alle Lösungautorinnen und -autoren sowie etliche freiwillige Korrekturleser ausgeschickt wird. Weiters bitte ich bei dieser Gelegenheit alle Co-Autoren um ihre schriftliche Genehmigung, die Lösungen mit ihrem Namen in dieser Form drucken zu dürfen.

18. April 2009: Nachdem noch keiner der Cover-Vorschläge auf allgemeine Begeisterung gestoßen und Prof. Putzer für einige Wochen nicht erreichbar ist, setze ich mich hin, installiere (und erlerne) ein Vektorgrafik-Programm, und fange an, an meinen eigenen Entwürfen zu basteln.

20. April 2009: Eine Zusammenstellung von 10 Cover-Vorschlägen geht an alle Beteiligten mit der Bitte um Bewertung im Schulnotensystem.

26. April 2009: Da die Seitenanzahl durch 16 teilbar sein muss (auf Grund der Methode, wie das Buch gebunden wird), sind vier leere Seiten übrig. Diese werden daher nun gefüllt mit Skizzen ohne Lösungshinweisen zu allen Geometrie-Beispielen, was eine hoffentlich praktische Neuerung gegenüber den letzten beiden Bänden ist.

27. April 2009: Basierend auf den Rückmeldungen zur ersten Runde möglicher Covers sind einige weitere Vorschläge entstanden, die nun, zusammen mit den Siegern der ersten Runde, zur Finalrunde ausgeschickt werden.

28. April 2009: Es stellt sich heraus, dass eine geteilte Lieferung -- 220 Exemplare direkt nach Bremen zur IMO, den Rest nach Graz, von wo ich sie nach Raach transportieren würde -- zwischen 130 Euro und 260 Euro mehr kosten würde als eine gemeinsame Lieferung.

2. Mai 2009: Die Entscheidung in Sachen Cover ist gefallen, und zwar zum Glück relativ eindeutig. Eine Galerie aller Cover-Vorschläge, die zur Diskussion gestanden sind, findet man hier, zusammen mit den Auswertungsgrafiken.

3. Mai 2009: Die letzten Druckgenehmigungen der insgesamt 15 Co-Autoren sind eingetroffen. Außerdem hat das Seminarzentrum Raach sich bereit erklärt, die 600 Bücher in Empfang zu nehmen und für ein paar Tage zu lagern. Die restlichen 100 sollen direkt im Versandlager in Deutschland gelagert werden.

4. Mai 2009: Gegen Mittag sind alle Korrekturen eingearbeitet sowie vier zusätzliche Lösungswege. An dieser Stelle mein Dank an alle Korrekturleser, insbesondere an Prof. Wagner, Prof. Janous und meinen Vater, die (ebenso wie Prof. Baron und ich) jeweils das gesamte Buch gelesen haben. Damit ist der Inhalt so gut wie fertig -- bis auf das klitzekleine Detail eines Vorwortes, von dem noch immer jede Spur fehlt. Um 15:44 trifft dieses dann endlich ein, und zwei Stunden und ein 34-minütiges Telefonat später passt es auch auf eine Seite.

5. Mai 2009: Um 05:00 morgens sind, nach einer arbeitsintensiven Nacht mit viel Puzzlearbeit, alle Seitenumbrüche ordentlich platziert, und mit einer einzigen Ausnahme alle Skizzen auf der gleichen Doppelseite wie die dazugehörigen Lösungen. Fertig ist die "Mostly Final" Version dann pünktlich um 19:48. Und damit ist das Buch exakt 23 Jahre jünger als ich.

6. Mai 2009: Nach einer weiteren arbeitsreichen Nacht ("Ich will nur noch ganz schnell ein paar ganz kleine Details ausbessern.") verzichte ich auf weiteren Perfektionismus -- immerhin habe ich inzwischen sogar die Zeilenumbrüche händisch kontrolliert. Um 05:27 macht sich das Buch in Form eines .pdf auf den Weg nach Deutschland, wo die Druckmaschinerie anrollt für einen ersten Probedruck. Gleichzeitig macht sich die Rechnung auf den Weg nach Wien.

8. Mai 2009: So sehr ich mir vorgenommen habe, nach dem Probedruck nichts mehr zu verändern -- manche Seitenumbrüche sind einfach zu hässlich, um sie so zu lassen. Und nachdem ich die Datei ohnehin neu kompilieren muss, weil ich bei der Quellenangabe des zweiten Bandes peinlicherweise einen Fehler in der Autorenangabe hatte, kann ich bei der Gelegenheit die anderen Kleinigkeiten ja auch ausbessern.

9. Mai 2009: Mit Drucker und Papierschneidegerät wird selbst ein erster kompletter Andruck in Originalgröße erstellt. Die Formatierung des Inhaltsverzeichnisses stößt unterdessen noch auf wenig Gegenliebe von verschiedenen Seiten.

11. Mai 2009: Aus sieben verschiedenen Versionen des Inhaltsverzeichnis wird durch stichprobenartige Meinungsforschung -- die größte Stichprobe besteht dabei aus den Teilnehmern meines Tutoriums über Rechnerorganisation -- die hoffentlich übersichtlichste Variante gewählt.

12. Mai 2009: Der Andruck ist da. Und ich bin froh, nicht zu Gunsten des Terminplans darauf verzichtet zu haben. Einerseits hatte die Druckerei die seltsame Idee, das Buch auf Hochglanzpapier zu drucken. Andererseits ist das Blau des Covers eher Violett geworden.

13. Mai 2009: Ich habe keinen richtig kalibrierten Bildschirm, mein Drucker hat bei der farbgetreuen Wiedergabe schon ein Mal versagt. Folglich wird das Anpassen des Blautons des Covers zum Blindflug. Einige Telefonate mit Deutschland später, wo mir Herr Albrecht von 1-2-Buch bei der Farbgestaltung hilfreich zur Seite steht, einigen wir uns auf 100% Blau, 85% Magenta, 0% Gelb und 20% Schwarz. Damit gebe ich nun die endgültige Druckgenehmigung; ab jetzt kann nichts mehr geändert werden.

14. Mai 2009: Obwohl das Geld für den Druck vom BM:UKK noch nicht überwiesen ist, läuft in Deutschland der Druck an, auf Risiko des Druckdienstleisters. Einen herzlichen Dank für die viele Unterstützung an Herrn Albrecht und seine Firma 1-2-Buch!

15. Mai 2009: Das Geld für den Buchdruck ist in Deutschland angekommen.

2. Juni 2009: Ein Spediteur deponiert eine Palette mit 600 Büchern vor dem Seminarzentrum Raach und macht Anstalten kommentarlos wieder zu verschwinden. Dummerweise ist die Palette zu breit für den Eingang. Nach einer Umpackaktion auf einen Wäschewagen und einem kleinen Belastungstest für den eigentlich nur für 200kg zugelassenen Behindertenlift werden die Bücher im Saal 3 eingelagert. Weitere 100 Bücher sollten inzwischen im Versandlager in Deutschland angekommen sein.

8. Juni 2009: Insgesamt 220 der Bücher machen sich, aufgeteilt auf drei Kartons, wieder auf den Rückweg nach Deutschland, genauer gesagt zur IMO in Bremen.

9. Juni 2009: Signierstunde mit Prof. Baron, der für die 40-Jahr-Feier insgesamt 47 Bücher unterzeichnet. Die 13 für die Co-Autoren vorgesehenen Bücher wage ich ebenfalls mit Kuli zu beschmieren, sowie zwei weitere für Frau Löffler und Herrn Havlicek vom BM:UKK, die das Buchprojekt von der Seite des Ministeriums betreut und unterstützt haben. Zum Abschluss der Aktion signiert Prof. Baron auch für mich ein Buch: "Liebe Birgit! Herzlichen Dank für dieses Buch! Gerd"

12. Juni 2009: Im Ameisenverfahren ("Jeder nimmt jetzt bitte zwei 5er-Päckchen Bücher und trägt sie in den Bus.") werden die Bücher nach Wien zur 40-Jahr-Feier transportiert. Im Exemplar für Prof. Baron sammle ich etwa eine Stunde lang Unterschriften, von Raach-Vortragenden auf der ersten Seite und von aktiven und ehemaligen ÖMO-Teilnehmenden und Kursleitenden auf der Danksagungsseite. Über 80 Unterschriften kommen so zusammen. Unterdessen gehen die Bücher, die an alle Anwesenden verschenkt werden, weg wie die warmen Semmeln, und mir fällt gerade noch rechtzeitig ein, Pflichtexemplare für die Bibliotheken zu retten.

20. Juni 2009: Fünf der Bücher bleiben zur Weiterverteilung an Nationalbibliothek und Landesbibliothek in Wien.

29. Juni 2009: Die Landesbibliothek Steiermark bekommt ihre zwei Pflichtexemplare. Außerdem erfahre ich, dass noch zwei Pflichtexemplare für die Universitätsbibliothek und eines für das Bundeskanzleramt fällig sind.

30. Juni 2009: Die erste Halbjahresabrechnung aus Deutschland: 5 Bücher wurden bereits über den Buchhandel verkauft.


Neben allen bereits erwähnten Personen bedanke ich mich selbstverständlich bei Prof. Baron, sowie bei allen Co-Autoren, Korrekturlesern und allen anderen Beteiligten und Mitwirkenden, und bei der Firma 1-2-Buch (die ich ein wenig öfter erwähnt habe, weil ich weiß, wie wichtig für eine kleine Firma diese Art von Mundpropaganda ist, und diese Firma sich diese Unterstützung voll und ganz verdient hat).


Die Beute ist mittlerweile vollständig verteilt, und zwar folgendermaßen:
220 IMO (als Geschenke für Leader und Deputies)
30 MEMO (als Geschenke für Leader und Deputies)
30 Gebietswettbewerbe Ost (gelagert in Raach)
30 Gebietswettbewerbe West (gelagert in Vöcklabruck)
30 Gebietswettbewerbe Süd (gelagert in Graz, Kepler)
50 Belegexemplare Prof. Baron
10 Belegexemplare Birgit Vera Schmidt
13 Belegexemplare für die 13 weiteren Co-Autoren
9 Geschenke für Empfänger von Ehrungen (Co-Autoren nicht mitgerechnet)
26 Preise für BundeswettbewerbsteilnehmerInnen 2009
10 Pflichtexemplare Bibliotheken (3 Nationalbibliotkek, 2 Landesbibliothek Wien/NÖ, 2 Landesbibliothek Steiermark, 2 Universitätsbibliothek Graz, 1 Bundeskanzleramt)
142 verschenkt bei 40-Jahr-Feier


Einige weitere Zahlen zum Arbeitsaufwand habe ich aus meinen Aufzeichnungen extrahiert -- inklusive der Aufteilung auf die verschiedenen Teilaufgaben. Bei meiner ersten Zeitschätzung hatte ich mich um einen zweistelligen Faktor vertan. (Ja, zweistellig, nicht Faktor zwei.) Insgesamt sind von meiner Seite etwa 280 Arbeitsstunden in die Erstellung des Buches eingegangen. Davon überraschenderweise mit etwa 130 Stunden nur knapp die Hälfte für das eigentliche Tippen. Der zweitgrößte Posten war das Einarbeiten der Korrekturen mit etwa 44 Stunden, dicht gefolgt von der Layout-Gestaltung (i.e. Seiten- und Zeilenumbrüche, Inhaltsverzeichnis, ...) mit 41 Stunden. Die Cover-Gestaltung hat insgesamt etwa 25 Stunden gedauert. Der Rest teilt sich auf auf Vorarbeiten, Besprechungen, Druckvorbereitung und Preisträgertabelle. Der Wochenrekord liegt bei 43.75 Stunden, und es gibt noch zwei weitere Wochen mit ebenfalls jeweils an die 40 Stunden. Der Tagesrekord liegt bei 15.75 Stunden.


Nun zum Nützlichen: Das Buch hat die ISBN 978-3-940445-54-4, ist in Österreich und Deutschland für 7.31 Euro erhältlich -- was hinter diesem Preis steckt, erfährt man im Kapitel "Über dieses Buch" --, und sollte bei Angabe der ISBN von jeder Buchhandlung bestellt werden können. Darüber hinaus kann das Buch auch im Internet bestellt werden, und zwar entweder über amazon.de (http://www.amazon.de/gp/product/3940445541/), oder über den 1-2-buch-Shop (http://shop.1-2-buch.de/index.php?main_page=product_info&products_id=71).


Einige weitere Fotos findet man hier. Und ein kleines Ratespiel zu den verschiedenen Formulierungen von Druckgenehmigungen findet man hier.


208 Seiten. 700 gedruckte Bücher. 15 Co-Autoren. 2 Herausgeber. 154 Beispiele. 7.31 Euro Verkaufspreis. 18 Cover-Entwürfe. 5 vollständige Korrekturlesungen. 41 Skizzen. 280 Arbeitsstunden.

Ein Buch.


Birgit Vera Schmidt