Tuesday, January 13, 2009

The next Uri Geller

Meine Erklärungsversuche für die Tricks, mit etwas Glück alle vor Ende der Sendung:

Kandidat 1 (Gedankenlesen):
1. Teil mit dem Publikum: Informationen über das Publikum (sowas wird zB aus Sicherheitsgründen gern gesammelt) und gutes Gedächtnis.
2. Teil mit den Vorjahresteilnehmern: Absprache. (Gute Schauspieler, muss ich ihnen lassen.) Der erratene Name "Sophie" könnte eine Spezialtafel gewesen sein, aber ich glaub's nicht.

Kandidat 2 (Pokermentalist):
Zauberer: "Poker ist ein Spiel, bei dem man das Glück mit gewissen Fähigkeiten beeinflussen kann. Und je besser diese Fähigkeiten trainiert sind, desto öfter gewinnt man." Hm. Wenn er jetzt mehrstellige Wahrscheinlichkeiten im Kopf berechnet, bin ich beeindruckt. ;)
1. Trick (Karte erraten): Der Tisch, über dem er die Karten mit der Bildseite nach unten hält während sie aussucht, spiegelt. Daher auch die Aufforderung, sie soll den Finger auf die Karte legen. Dadurch kann sie nur eine aussuchen, die nicht zu sehr von den anderen Karten überdeckt wird.
2. Trick (5 Karten erraten): Der Gummiring, den er um die Karten wickelt, enthält kleine Erhebungen oder dergleichen, die dafür sorgen, dass der Stapel sich beim schnellen Abheben nur an drei oder vier verschiedenen Stellen öffnet. Welche das sind, merkt er sich, während er "demonstriert", wie die anderen abheben sollen. Er malt zwar fünf Karten auf die Tafel, in Wirklichkeit haben die fünf Leute aber wahrscheinlich alle dieselbe oder höchstens zwei bis drei verschiedene Karten gesehen. Deshalb fragt er auch nur, ob die eigene Karte auf der Tafel ist.

Kandidat 3 (Brennender Pfeil):
Zauberer: "Ich werde jetzt mein Leben riskieren." Uri: "Okay." Faszinierend nach dem Eklat letztes Jahr.
Zauberer: "Es wird niemand verletzt außer eventuell mir."
Gehilfin: "Jan ist jetzt in einer der vier Boxen eingeschlossen, er kann sich jetzt nicht mehr anders entscheiden. So, Karolin, stell dich jetzt bitte zu einer Nummer, aber nur hinstellen und nichts laut sagen, damit Jan sich nicht daran orientieren kann." -- Dachte, er wäre schon eingeschlossen? ;)
Zum Trick: Massig Zeit zu schauen, wo sie steht und sich in die entsprechende Kiste zu begeben. Auf allen vieren hinter der Verkleidung natürlich. Kein weiterer Kommentar.

Kandidat 4 (Gabel verbiegen):
Kommentator bei der Vorstellung des Zauberers: "Vor 10 Jahren hatte er ein Erlebnis: Er spürte auf einmal eine Person neben sich, die real, aber nicht zu sehen war." Typisches Symptom von Schizophränie, oder? ;)
Das Verbiegen von Besteck kennen wir ohnehin schon von Uri. Off-screen verbiegen und mit viel Show und Fingerspitzengefühl wieder ins Bild bringen. Nichts dahinter. (Uri hat einen definitiven "Egal was du tust, bitte stell dich nicht so ungeschickt an, dass man den Trick durchschaut"-Blick aufgesetzt.)

Kandidat 5 (Engel des Todes):
*grins* Alle auf mystisch machen wollenden Zauberer leiden immer so unter ihren Assistentinnen.
Zum Trick: Präparierte Rückseite, Rest Show. Aber gute Show. Flowchart ohne chart:
Kandidatin wählt 2 (der 5) Karten. Richtige Karte dabei?
JA:
{
Rest weglegen (an den Tischrand).
Kandidatin eine der zwei Karte hergeben lassen. Richtige Karte?
JA:
In der Hand behalten, Kandidatin andere = noch am Tisch liegende Karten aufdecken lassen.
NEIN:
Kandidatin letzte = richtige Karte unter der Hand behalten lassen und Rest selbst aufdecken.
}
NEIN:
{
Kandidatin 2 weitere Karten wählen lassen. Richtige Karte dabei?
JA:
analog zu oben
NEIN:
Die zwei gewählten Karten ebenfalls weglegen, dann liegt nur noch die richtige vor ihr am Tisch.
}

Fazit: Meine Punkte jeweils auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 das Maximum ist:
Gedankenlesen (Jan Becker): 1 (Meiner Ansicht nach Absprache ohne spannendes Element.*)
Karten erraten (Kris): 6 (Standard-Kartentricks)
Brennender Pfeil (Jan Rouven): 3 (viel Show und Effekt, wenig echte Kreativität)
Gabel verbiegen (Danny Ocean): 4 (altbekannter Trick, mit viel Fingerfertigkeit vorgeführt)
Engel des Todes (Ully Loup): 5 (unspektakulärer Trick, aber gute Show bei der Auflösung)

* Ein großer Teil der Tricks beruht auf Absprachen. Das Spannende besteht dann darin, dass der Zuschauer nicht sofort weiß, wie die Absprache funktioniert. Gutes Beispiel: Assistent würfelt und "übermittelt" dem Zauberer die gewürfelte Zahl. Schlechtes Beispiel: Assistent denkt sich eine Zahl aus und übermittelt dem Zauberer die gewählte Zahl. Ersteres erfordert Intelligenz beim Aushecken des Tricks, letzteres nicht.

Als Kontrastprogramm lief auf SuperRTL übrigens "Die Tricks der größten Zauberer", das statt der Vorführung die Auflösung von Tricks zum Inhalt hatte.

lG Birgit

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