Sunday, May 10, 2009

OMEGA

Erstmals einem Multiplayer-Lernspiel für Kinder über den Weg gelaufen bin ich vor ein oder zwei Jahren bei einem Programmierwettbewerb in Prag. Das Projekt hieß OMEGA (Online Multiplayer Educational GAme) und hatte den zweiten Platz beim slovakischen "Imagine Cup 2007", einem Programmierwettbewerb für Studenten, belegt.

Ich kann mich leider nicht mehr an viele Details der Präsentation erinnern, die in einem großen Hörsaal vor allen etwa 200 teilnehmenden Studenten stattgefunden hat, aber ich werde versuchen zu erzählen, was ich noch weiß.

Der Spieler (bzw. die Spielerin, wir wollen ja politisch korrekt sein) steuert einen Avatar durch eine quasi-dreidimensionale Spielwelt und muss dabei verschiedene Rätsel lösen und Lernspiele bestehen. Außerdem können mit den Lernspielen Punkte verdient werden, die dann wieder für Gegenstände und Erweiterungen ausgegeben werden können. Das Spiel ist gedacht für Kinder zwischen 5 und 10, die Aufgaben kommen entsprechend aus den Bereichen Rechnen, Lesen, Schreiben und Musizieren und dauern normalerweise nicht länger als ein paar Minuten.

Der Spieler kann dabei selbst wählen, wo er hingeht und welche Aufgaben er lösen möchte. Natürlich kommt man angewisse Orte nur, wenn man brav die dazugehörigen Aufgaben besteht. Die Maya-Ruine erforschen kann man zum Beispiel nur, wenn man die Mathe-Rätsel darin knackt. Und so weiter.

Von der Präsentation selbst erinnere ich mich leider nur noch an zwei Sachen im Detail: Einerseits ein Musikspiel. Aufgabe: Spiele oder singe diese Noten nach. Woraufhin der Programmierer ein Mikro neben den Laptop gestellt und eine Blockflöte gezückt hat, und sein Bestes gab. (Gesprochener) Kommentar des Computerspiels danach, in einem sehr lustigen englischen Akzent: "You still have to train a lot.". Andererseits erinnere ich mich noch lebhaft an die Spielsequenz, wo der Spieleravatar aus einer dunklen Seitengasse von einer zwielichtigen Gestalt angesprochen wurde mit den Worten "I have a very good game for you. Do you want to try?" -- und dass ein ganzer Saal voller Studenten gelegen ist vor Lachen, brauche ich wohl nicht hinzuzufügen.

Ich finde den Ansatz des Ganzen jedenfalls sehr gelungen. Das Lernen verliert den negativ besetzten Charakter. Es ist zum Beispiel generell nie von Übungen sondern ausnahmslos nur von Spielen die Rede. Die Belohnung durch Punkte ist ein zusätzlicher Anreiz. Das Lernen passiert dann ganz nebenbei.

Bei dieser konkreten Umsetzung bin ich zwar nicht 100%ig davon überzeugt, wie geeignet sie für die Zielgruppe der Fünf- bis Zehnjährigen ist. Aber ich kenne einen ganzen Hörsaal voller Studenten, die seit zwei Jahren darauf hoffen, das Ding endlich in die Finger zu bekommen. ;)

lG Birgit

(To be continued.)

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